Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich eine vierwöchige Deadline für eine definitive Entscheidung über eine mögliche Verschiebung der Sommerspiele in Tokio gesetzt. Österreichs Sportminister Werner Kogler plädierte nun erstmals für eine Verschiebung.
Sportminister Werner Kogler hat sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie für eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio ausgesprochen. „Ich plädiere im Sinne der Gesundheit aller TeilnehmerInnen, BetreuerInnen und ZuschauerInnen für eine Verschiebung der Olympischen Spiele 2020. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es keiner Maßnahmen Österreichs bedürfen wird, weil sich das IOC der Problemlage mit großem Verantwortungsbewusstsein nähern und die Gesundheit aller Beteiligten in den Fokus ihres Handelns stellen wird“, teilte Vizekanzler Kogler in einem Statement mit.
Die österreichische Bundesregierung, das Sportministerium, aber auch das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) würden die Situation täglich neu bewerten und mit Sorge die steigenden COVID-19-Fallzahlen in den meisten europäischen und außereuropäischen Ländern beobachten. „Durch die Schließung von Sport- und Trainingsstätten in vielen (aber nicht allen) Ländern, muss darüber hinaus schon heute angezweifelt werden, dass die TeilnehmerInnen der Sommerspiele 2020 Chancengleichheit vorfinden. Zudem sind 43 Prozent aller Startplätze noch gar nicht vergeben, die Durchführung der Qualifikationswettkämpfe höchst unsicher", meinte Kogler weiters.
Er begrüßte den „mutigen Schritt“ von Kanada, das bereits erklärt habe, dass es keine Athleten nach Tokio schicken werde. Die Spiele sollen am 24. Juli eröffnet werden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) gab ab Sonntag bekannt, dass man innerhalb von vier Wochen eine Entscheidung über eine Verschiebung treffen werde.
Auch andere Länder für Verschiebung
Wie in Kanada und Australien wird auch in Großbritannien, der Schweiz und Norwegen in Erwägung gezogen, keine Athleten zu den Spielen nach Tokio zu entsenden, solange die Coronavirus-Pandemie nicht unter Kontrolle ist. Swiss Olympic teilte dem IOC in einem Brief mit, dass die Gesundheit und das Wohlergehen über allem stünden. Unter den Athleten wird eine Umfrage gemacht, um ihr Stimmungsbild bezüglich der Durchführung der Sommerspiele zu erfahren. Das Ergebnis werde ebenfalls dem IOC mitgeteilt.
Verschoben sollen aber auch die Paralympics werden. Der Deutsche Behindertensportverband richtete am Montag eine entsprechende Forderung an das Internationale Paralympische Komitee (IPC). Auch das Österreichische Paralympische Committee (ÖPC) rechnet mit einer Verschiebung. „Ich nehme an, dass es zur Verschiebung kommen wird, aber es bleibt abzuwarten, was das IOC und das IPC beschließen werden“, sagte Präsidentin Rauch-Kallat am Montag. Die Paralympics sollen von 25. August bis 6. September in Tokio stattfinden.
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