Zu viele Covid-19-Tote
Im Raum Bergamo werden bereits die Särge knapp
In der von der Covid-19-Pandemie besonders betroffenen Stadt Bergamo sind angesichts der hohen Zahl der an der Lungenkrankheit Verstorbenen in den vergangenen Tagen die Särge knapp geworden. Bestattungsfirmen in der italienischen Region Lombardei sind unter Druck geraten. 60 Särge wurden bestellt, lediglich 30 konnten geliefert werden.
„Es ist nicht einfach, Särge für die vielen Toten zu finden“, sagte der Inhaber einer Bestattungsfirma der lokalen Tageszeitung „Eco di Bergamo“. Die Zahl der Toten ist so hoch, dass die Lagerkapazität der Leichenhalle in Bergamo seit Tagen ausgeschöpft ist. Dies gilt auch für den einzigen Ofen des Krematoriums, der derzeit 24 Stunden durchgehend läuft.
Heeres-Lkw bringen Särge zu den Krematorien
Sowohl der Friedhof als auch die Bestattungsinstitute sind seit Längerem nicht mehr aufnahmefähig. In der 120.000-Einwohner-Stadt sind pausenlos Transporter der Armee auf den Straßen unterwegs, um die Särge der Verstorbenen zu Friedhöfen oder zu den Krematorien anderer Regionen zu bringen. Allein am Dienstag wurden 33 Särge nach Bologna transportiert.
In der ebenfalls schwer von der Epidemie betroffenen norditalienischen Stadt Piacenza türmen sich 100 Särge im städtischen Krematorium. Es sind täglich nur bis zu 13 Einäscherungen möglich, während innerhalb dieser Zeitspanne aber mehr als 25 Särge eintreffen.
Zahl der Neuinfektionen in Lombardei wächst weiter
Der lombardische Präsident Attilio Fontana bestätigte indes, dass die Zahl der neuen Infektionen zwar weiterhin wachse, aber das deutlich unter dem Trend der vergangenen Tage. „Es scheint, dass sich im Vergleich zu den vergangenen Tagen ein niedriger Wachstumstrend etabliert. Wir hoffen, dass auch die Infektionskurve bald zurückgeht, doch wir haben noch keine konkreten Fakten, um dies zu bestätigen“, sagte Fontana. Er bekräftigte seinen Appell an die Italiener, zu Hause zu bleiben, um die Epidemie einzugrenzen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.