Italien-Ausgangsperre
Rom erhöht Strafen drastisch – auch Haft möglich
Der italienische Regierungschef hat am Dienstag bekannt gegeben, die Strafen bei Verletzung der Ausgangssperre empfindlich zu erhöhen. Sie werden künftig zwischen 400 und 3000 Euro betragen, teilte Premier Giuseppe Conte in Rom mit. Bisher drohten bei Verstoß gegen die Ausgangssperre eine Anzeige und eine Geldstrafe von bis zu maximal 206 Euro. Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde und sich vorsätzlich nicht an die Quarantäneauflage hältund die Wohnung verlässt, muss künftig offenbar sogar mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren rechnen, stand in einem am Dienstagabend veröffentlichten Dekret der Regierung.
Seit Einführung der Ausgangssperre am 11. März wurden 2,2 Millionen Italiener von den Sicherheitskräften kontrolliert. Dabei setzte es gegen 102.316 Personen Anzeigen, weil sie ohne Grund das Haus verlassen hatten. Außerdem wurden 2348 Italiener wegen Falschaussagen angezeigt.
Conte zeigte sich zufrieden, wie die Italiener zurzeit die Ausgangssperre einhalten. Die rigorosen Maßnahmen seien notwendig, um die Zahl der Infizierten einzugrenzen. „Wir hoffen, dass diese restriktiven Maßnahmen wieder bald aufgelockert werden können“, sagte der Premier.
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass in ganz Italien die Tankstellen schließen werden. Der Schritt sei notwendig, um die Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen.
Der Bürgermeister der lombardischen Stadt Bergamo forderte am Dienstag alle EU-Länder auf, drastische Vorkehrungen gegen Corona-Neuinfektionen zu ergreifen.
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