Trat auch in Wien auf
Islam-Aktivistin Nora Illi (35) an Krebs gestorben
Die im deutschsprachigen Raum durch Fernsehauftritte bekannt gewordene vollverschleierte Schweizer Muslimin Nora Illi ist tot. Die Mitbegründerin des Islamistischen Zentralrats der Schweiz starb im Alter von 35 Jahren an Krebs. Sie hatte sechs Kinder.
Illi, die 2003 zum Islam konvertiert war, war 2016 in der deutschen ARD-Talkshow „Anne Will“ aufgetreten, was damals eine handfeste Kontroverse auslöste. Will wurde vorgeworfen, dem radikalen Islam eine Plattform geboten zu haben.
Moderatorin Will rechtfertigte die Einladung damals „als journalistisch notwendig“. „Wir wollten zeigen: Wie denkt Frau Illi in der von uns diskutierten Frage? Ich hätte es als journalistisches Versäumnis ersten Ranges empfunden, wenn wir genau das nicht gezeigt hätten“, so Will.
2017 sorgte Auftritt in Wiener Moschee für Wirbel
Anfang Dezember 2017 war Illi auch in einer Wiener Moschee aufgetreten, wo sie gegen den Rechtsstaat wetterte. Die hiesigen Gesetze seien nur für Ungläubige, Muslime müssten sich nicht daran halten, wurde sie damals unter Berufung auf Videoaufnahmen in Medienberichten zitiert.
Illi setzte sich auch im Schweizer Fernsehen für das Recht auf die Verschleierung und einen ultra-orthodoxen, salafistischen Islam ein. Neben ihrem unerschütterlichen Bekenntnis zur konservativen Ausprägung des Islams bewies die Konvertitin, die in der Schweiz von vielen „die Niqab Nora“ genannt wurde, gelegentlich auch Humor.
Als Illi in einem Online-Chat der Zeitung „Blick“ gefragt wurde, ob sie ihren Schleier auch mal ablege und wie sie sich dann fühle, sagte sie: „Nur beim Suppenessen mit Niqab kann es Schwierigkeiten geben.“
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