Virus breitet sich aus

Gates mahnt US-Politik: „Hätten mehr tun müssen!“

Digital
25.03.2020 14:05

Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates übt abermals Kritik an den Maßnahmen der US-Regierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Gates mahnte seine Landsleute in einer Debatte für die Vortragsreihe TED, jetzt nicht das Wohl der Wirtschaft über jenes der Menschen zu stellen: „Je rascher man es auf die harte Tour macht, umso schneller kann man wieder zur Normalität zurückkehren.“

In den USA spitzt sich die Situation derzeit rasant zu. Von Präsident Trump zunächst klein geredet, haben in der Corona-Krise mittlerweile doch viele US-Bundesstaaten Ausgangsbeschränkungen verhängt. Nach wenigen Tagen fordern allerdings bereits erste US-Politiker, diese schnellstmöglich wieder rückgängig zu machen, um den wirtschaftlichen Schaden gering zu halten.

Für Bill Gates eine unverantwortliche Vorgehensweise. In dem TED-Gespräch sagt Gates: „Es ist hart, den Leuten zu sagen: Hey, geht weiter in die Restaurants, kauft euch neue Häuser, ignoriert die Leichenberge um die Ecke, denn wir wollen, dass ihr weiter Geld ausgebt, weil es einen Politiker gibt, der glaubt, das Wirtschaftswachstum ist das einzige, was zählt.“

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Es ist eine Katastrophe für die Wirtschaft. Aber je schneller man es auf die harte Tour macht, umso schneller kann man wieder zur Normalität zurückkehren.

Microsoft-Gründer Bill Gates

Ausgangsbeschränkungen und Kontaktvermeidung seien angesichts fehlender Impfstoffe und Therapien das einzige, was in der aktuellen Krise wirklich helfe. Gates, der sich mit seiner Bill & Melinda Gates Foundation mit Millionenbeträgen am Kampf gegen Covid-19 beteiligt: „Es ist eine Katastrophe für die Wirtschaft. Aber je schneller man es auf die harte Tour macht, umso schneller kann man wieder zur Normalität zurückkehren.“

Auch Bill Gates arbeitet derzeit vom Homeoffice aus. (Bild: twitter.com/billgates)
Auch Bill Gates arbeitet derzeit vom Homeoffice aus.

Für Gates ist „extremer Shutdown“ einziger Weg
Die USA sieht Gates derzeit in einer Phase der Epidemie, in der man feststellen muss, dass sich das Coronavirus rasant verbreitet und man schon früher mehr dagegen tun hätte müssen. Um das Schlimmste abzuwenden, führe laut Gates nun kein Weg mehr am „extremen Shutdown“ vorbei. Die Zeit für halbherzige Maßnahmen sei vorbei, Gates mahnt: Jetzt müsse man sich voll und ganz auf den Kampf gegen die Seuche konzentrieren, die Wirtschaft könne man hinterher wieder ankurbeln. Es sei einfacher, die Wirtschaft wieder zu beleben, als Tote wieder zum Leben zu erwecken.

Bill Gates warnt seit Jahren vor der Gefahr durch globale Pandemien und hat mit seiner Bill & Melinda Gates Foundation kürzlich 125 Millionen US-Dollar (rund 114 Millionen Euro) für den Kampf gegen Covid-19 gespendet. Der Microsoft-Gründer forderte bereits vor fünf Jahren bei einer Keynote für die Vortragsreihe TED, kurz nach einer Ebola-Epidemie in Westafrika: „Wir müssen uns für eine Epidemie wappnen wie für einen Krieg!“

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