Coronavirus in OÖ

Mehr als 1000 infiziert: Soldaten an der Grenze

Oberösterreich
25.03.2020 21:50

Im Seniorenheim Braunau wurde ein Mitarbeiter positiv getestet, bei zwei weiteren Verdachtsfällen verlief der Test negativ. Rund zwölf Bewohner wurden im vierten Stock von den anderen isoliert und werden im Laufe des Tages getestet. Das Land Oberösterreich hat am Dienstagabend rechtliche Schritte gegen zwei „Testverweigerer“ angekündigt. Bei Überprüfungen an der Volksschule Alberndorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) ließen zwei Eltern den Abstrich bei ihren Kindern nicht zu. Insgesamt sind aktuell 1024 Personen positiv auf Covid-19 getestet worden. Mittwochfrüh wurde das dritte Corona-Todesopfer in Oberösterreich bestätigt. 40 Soldatinnen und Soldaten haben seit Sonntag bei Einreisenden aus Deutschland an sechs Grenzübergängen (Bezirke Braunau, Schärding und Rohrbach) in Oberösterreich die Körpertemperatur gemessen. 

Bundesheer und Polizei testen bei der Einreise nach Oberösterreich (Bild: BMLV/Gernot Haidegger)
Bundesheer und Polizei testen bei der Einreise nach Oberösterreich

Im vierten Stock isoliert
Drei Mitarbeiter des Seniorenheims Braunau klagten über Symptome. Bei einem war der durchgeführte Corona-Test positiv, bei den beiden anderen negativ. Alle drei wurden aber frühzeitig abgezogen und befinden sich in häuslicher Quarantäne. Rund zwölf Bewohner wurden im vierten Stock des Seniorenheims isoliert und werden im Laufe des Tages auf den Virus getestet. Bis jetzt zeigt keiner der Bewohner irgendwelche Symptome. Auch die Mitarbeiter, welche mit dem Betroffenen engeren Kontakt hatten, wurden getestet. Die Testergebnisse stehen noch aus.

Seniorenheim Braunau (Bild: Pressefoto Scharinger © Scharinger)
Seniorenheim Braunau
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Wir haben eine Gruppe von rund zwölf Bewohnern räumlich abgesondert. Keiner von ihnen zeigt Symptome, wir werden sie aber sicherheitshalbar trotzdem testen.

Gerald Kronberger, Bezirkshauptmann Braunau

95-jähriges Opfer
Das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern bestätigt den Todesfall einer 95-jährigen Patientin, der im Zusammenhang mit einer COVID-19 Infektion zu betrachten ist. „Die Patientin ist im Alter von 95 Jahren gestern Abend in unserem Krankenhaus verstorben. Sie wurde am Mittwoch, 18.3., bei den Barmherzigen Schwestern stationär aufgenommen und litt an einer Reihe von Grunderkrankungen“, erklärt Elisabeth Bräutigam, Ärztliche Direktorin am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.

Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern (Bild: © Harald Dostal)
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern

Sorge in Seniorenheimen
In Engerwitzdorf wurde am Dienstag ein ganzes Seniorenheim auf Covid-19 getestet. Nach St. Georgen/Gusen und Neuhofen an der Krems ist es bereits das dritte Haus mit positiven Fällen.

(Bild: Dostal Harald)

Günstige Krankheitsverläufe
Es könnte der Beginn der ersten Welle an schwerkranken Covid-19-Patienten werden, sagt Primar Tilman Königswieser vom Krisenstab des Landes OÖ: „Derzeit haben wir zum Großteil noch sehr gute, günstige Krankheitsverläufe. Falls es auch bei uns so wie in der Lombardei losgehen sollte, ist unser Gesundheitssystem in Oberösterreich gut genug aufgestellt.“ In der Lombardei gibt es 720 Intensivbetten für zehn Millionen Menschen, in OÖ 303 Spitalsbetten für 1,5 Millionen Einwohner.

Regelmäßig den Blutdruck kontrollieren lassen. (Bild: vectorfusionart/stock.adobe.com)
Regelmäßig den Blutdruck kontrollieren lassen.

Mediziner fallen aus
Zudem waren laut Krisenstab des Landes am Montag 27 Ordinationen von niedergelassenen Ärzten aufgrund von Corona-Erkrankungen oder Quarantänemaßnahmen geschlossen. In den Spitälern fallen aktuell fünf Prozent der Mediziner aus - allerdings seien das nicht nur Covid-Infizierte, sondern auch andere kranke Ärzte. Im Pflegebereich werde die Zahl nicht zentral erhoben, hieß es am Montag.

Immer mehr Anzeigen
Insgesamt 585 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Corona-Ausgehverbot gab es laut Landespolizeidirektion bisher in Oberösterreich. Wie sieht die landesweite Verteilung der Anzeigen aus? Da steht nur eine Stichprobe zur Verfügung, nämlich der Kontrollzeitraum von Sonntag, 20 Uhr bis Montag, 20 Uhr: Da wurden in Linz 81 Sünder erwischt, in Steyr 16, im Bezirk Linz-Land 15 sowie sechs „Täter“ im Bezirk Braunau.

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Die Strafen bei den Betretungsverboten nach dem Covid-19-Gesetz werden sich bei erstmaligen Verstoß ohne Vorliegen von Erschwerungsgründen zwischen 400 und 600 Euro bewegen

Magistrat der Stadt Linz

„Ausweis, bitte!“ Polizeikontrolle, ob die jungen Frauen am gleichen Wohnort gemeldet sind (Bild: Klemens Groh)
„Ausweis, bitte!“ Polizeikontrolle, ob die jungen Frauen am gleichen Wohnort gemeldet sind

Bezirks Gesamtübersicht in OÖ (Stand laut Land OÖ, 26. März, 8 Uhr, 1024 Infizierte):

  • Linz 132
  • Steyr 12
  • Wels 37
  • Braunau 21
  • Eferding 14
  • Freistadt 57
  • Gmunden 31
  • Grieskirchen 20
  • Kirchdorf 21
  • Linz-Land 94
  • Perg 153
  • Ried 20
  • Rohrbach 77
  • Schärding 26
  • Steyr-Land 55
  • Urfahr-Umgebung 142
  • Vöcklabruck 64
  • Wels-Land 48
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