Falsche Informationen
Corona: Bisher 410 Festnahmen in der Türkei
Wegen der Verbreitung „provokanter und missbräuchlicher“ Informationen über die Coronavirus-Pandemie sind in der Türkei bisher 410 Menschen festgenommen worden. In den vergangenen Wochen seien rund 1750 verdächtige Social-Media-Konten identifiziert worden, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Mittwoch.
Davon gehörten 65 Prozent zu Gruppierungen, die von der türkischen Regierung als „Terrorgruppen“ bezeichnet werden, wie etwa verbotene kurdische Kämpfer und Anhänger des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen. Dieser wird von der Türkei immer wieder für den gescheiterten Putschversuch 2016 verantwortlich gemacht.
Fake News über Coronavirus-Pandemie
Die türkische Regierung warnt seit Tagen vor der Verbreitung von Falschnachrichten zur Corona-Krise. Im Internet machen derzeit weltweit Fake News und Verschwörungstheorien, ungeeignete Behandlungsvorschläge und falsche Ratschläge zur Vermeidung einer Ansteckung die Runde.
Regierung verheimlichte Ausmaß der Krise
Dabei verheimlichte die Regierung der türkischen Bevölkerung lange das Ausmaß der globalen Corona-Pandemie. Erst als das deutsche ZDF-„heute journal“ mit einer Rede an die Nation von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit türkischen Untertiteln im Netz landete, erkannten die Menschen in der Türkei den Ernst der Lage, berichtete der Journalist Can Dündar in der „Zeit“ aus seiner Heimat.
Dündar schrieb auch, dass seine Nachfragen in der Türkei nach dem Coronavirus mit folgendem Hinweis quittiert wurden: „Eure Regierung versteht sich nicht aufs Verheimlichen." In der Türkei wurden bis Dienstagabend 1872 Fälle von Infektionen und 44 Todesfälle nachgewiesen.
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