Tanja Lorenz (43) will ihr Pferd versorgen, darf aber nicht über die Grenze zum Stall nach Bayern. Ein Problem für viele Pferdebesitzer. Denn: Die Grenzschützer lassen aufgrund der strikten Regeln keine Ausnahme zu.
Eigentlich hat es der Bund geregelt: Die Versorgung des eigenen Pferdes gehört zur „Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse“. Doch viele Salzburger haben ihr Ross im benachbarten Bayern untergebracht und kommen nicht über die Grenze: aufgrund der strikten Einreisebestimmungen. Tanja Lorenz ist eine der etwa 200 Betroffenen: „Wir sind unserer Pferde enteignet worden“, formuliert es die Salzburgerin drastisch.
Dabei gehe es ihr nicht um den Reitsport, sondern um ihren „Numy“: Der 16 Jahre alte Wallach müsse aufgrund einer Arthrose täglich bewegt werden, sonst bekomme der Friese Schmerzen, so die Bilanzbuchhalterin. Doch sie kann nicht zu ihm zum Reiterhof Pfaffenlehen nach Bischofswiesen. Sie könne Bestätigungen nachweisen, die Grenzschützer verlangen aber ein ärztliches Attest samt negativem Testergebnis: „Was jedoch nicht zu bekommen ist“.
Pferde-Liebhaber bitten um Ausnahmeregelung
Trixi Schmid, Betreiberin des Reiterhofs, kennt das Problem: Etwa ein Dutzend Salzburger haben bei ihr ein Pferd eingestallt. Heimische Reiter würden derzeit die Pflege der anderen übernehmen, aber: „Langfristig ist das keine Lösung.“ Beide schlagen vor, dass betroffene Pferdebesitzer mit Berufspendlern gleichgestellt werden sollen. Oder, dass zumindest ein wöchentlicher Besuch erlaubt werde – mit Einhaltung aller Vorschriften.
M. Tschepp/A. Lovric
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