Makabere Gleichung
Trump: Tausende Suizide größere Gefahr als Corona
Die Oma retten oder die amerikanische Wirtschaft - auf diese makabere Gleichung lässt sich zusammenfassen, was derzeit in den USA bei der Bekämpfung der Corona-Seuche abläuft. Und Präsident Donald Trump hat seine Entscheidung bereits gefällt. Und nimmt - wenig überraschend - kaum Rücksicht auf die Leben der amerikanischen Großeltern.
So hat der Senat im US-Kongress nach schwierigen Verhandlungen zwar ein mit zwei Billionen Dollar durchaus beachtliches Konjunkturpaket als Hilfestellung für die US-Wirtschaft verabschiedet, flächendeckende Ausgangssperren gibt es aber immer noch nicht.
Und obwohl eine Studie für den Fall, dass es keine einschneidenden Maßnahmen geben sollte, mit bis zu 2,2 Millionen Toten in den USA rechnet, sieht Trump bereits „Licht am Ende des Tunnels“. „Ich will das Land bis Ostern wieder geöffnet und in den Startlöchern haben“, sagt er. Denn die größte Gefahr seien „Tausende Selbstmorde“ in Folge einer Rezession. Gleichzeitig erklärt sein Vize-Präsident Mike Pence die Stadt New York zum Hochrisikogebiet.
Biden: „Wiederöffnung bis Ostern wäre katastrophal“
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hingegen äußerte sich kritisch zum Wunsch von Trump, wonach die Unternehmen bis Ostern wieder öffnen sollen. Ein solcher Schritt wäre „eine Katastrophe“, sagte Biden.
„Die Gouverneure von rund 20 Bundesstaaten haben die Bevölkerung aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Es wäre katastrophal für unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft, wenn wir jetzt die Leute zurück zur Arbeit schickten“, sagte Biden. Man fange gerade erst an, Auswirkungen davon zu sehen, dass die Menschen Abstand zueinander hielten. Würde dies aufgehoben, werde es nur eine zweite Infektionswelle geben. „Das wäre auf lange Sicht weitaus verheerender.“
Kronen Zeitung
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