Das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen steht unter Quarantäne, Asylwerber sollen jetzt in Leoben und am Semmering unterkommen.
Erst vor wenigen Tagen sorgte die Ankunft von syrischen Asylwerbern in Wildon landesweit für Aufregung. Da hieß es seitens des Landes noch, dass alles nur ein großes Missverständnis sei. Doch seit Mittwoch ist die Aufregung noch viel größer.
Denn weil das Asylzentrum in Traiskirchen wegen Corona-Fällen gesperrt werden musste, wurden jetzt in ganz Österreich fieberhaft Ersatzquartiere gesucht - und offenbar auch gefunden.
„Ab April sollen Neuankömmlinge bei uns untergebracht werden“
Eines davon ist das seit 2018 eigentlich bereits geschlossene „Haus Semmering“ in Spital. Bürgermeister Reinhard Reisinger bestätigt auf „Krone“-Nachfrage, dass er vom Innenministerium bereits informiert worden ist. „Ab April sollen Neuankömmlinge bei uns untergebracht werden.“ Wann genau und wie viele, wisse er nicht. „Sie werden aber angehalten, dass Gelände nicht zu verlassen, Einkäufe werden zentral organisiert. Niemand muss in den Ort. Die Corona-Richtlinien gelten für alle gleich!“
Die Leute sind schon genug verunsichert, ich möchte nicht, dass sie noch mehr verunsichert werden.
Reinhard Reisinger, Bürgermeister von Spital
Leobener Bürgermeister fordert Ausgangsverbot
Auch die ehemaligen Baumax-Halle in Leoben soll wieder geöffnet werden werden. Bürgermeister Kurt Wallner ist empört, spricht von 150 Flüchtlingen, die kommen sollen, und fordert ein Ausgangsverbot.
Als Bürgermeister ist es meine Pflicht, zuerst auf das Wohl der Leobener Bevölkerung zu achten.
Kurt Wallner, Bürgermeister von Leoben
„Das ist faktisch falsch“, hieß es Mittwochabend dazu aus dem Innenministerium. Und: „Die Unterkünfte werden nur als Reserve vorbereitet. Es kann sein, das sie als Ausweichquartiere benötigt werden, muss aber nicht sein.“ Übrigens: Platz wäre in der Baumax-Halle sogar für 450 Flüchtlinge ...
E. Stockner/E. Grabenwarter, Kronen Zeitung
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