„Alle Vöglein sind schon da, alle Vöglein alle“ - sicher ist Ihnen dieses wunderschöne Kinderlied bekannt. Zwischen 30 und 40 Vogelarten brüten regelmäßig in österreichischen Gärten, selbst in dicht verbauten, städtischen Gebieten kann man viele von ihnen beobachten. Wer sitzt eigentlich vor Ihrem Fenster? Wir stellen Ihnen in einer „Krone Tierecke“-Serie Amsel, Drossel, Fink, Star und Hausrotschwanz genauer vor.
Die Amsel ist ein Teilzieher. Das bedeutet, ein Teil der Population zieht in den Mittelmeerraum, ein Teil bleibt das ganze Jahr über bei uns. Wahrscheinlich ist es in den meisten Wintern so, dass die überwiegende Anzahl von Stadtamseln bei uns bleibt, ein Teil der Waldamseln in die Siedlungen wechselt und ein Teil in den Süden zieht.
Amseln sind leicht zu erkennen
Amseln sind in Miteleuropa ursprünglich Waldbewohner, heute in fast allen Lebensräumen von kleinen Gehölzen in der (halb)-offenen Landschaft bis auch in die Zentren großer Städte, solange ein Mindestangebot an Bäumen und Sträuchern vorhanden ist. „Die Art ist in ganz Österreich weit verbreitet und optisch leicht zu erkennen: Die Männchen sind einheitlich schwarz mit gelbem Schnabel und Augenring, die Weibchen braun“, so Susanne Schreiner von BirdLife.
Der Gesang ist ein melodisches, volltönendes, für eine Vogelstimme relativ tiefes Flöten, in das manchmal auch Imitationen eingebaut werden (menschliches Pfeifen oder gar Handyklingeln). Amseln beginnen wie die meisten Drosseln besonders früh am Tag mit dem Gesang, wenn es noch dunkel ist. Jetzt im März hört man daher bereits etwa um halb sechs den vollen Amselchor, aber auch am Abend noch ein Gesangsmaximum.
Nester finden sich vielerorts
Mit dem Nestbau beginnen die ersten Amseln bereits im März. Die Weibchen bauen ganz alleine - gerne an dunklen, gut gedeckten Stellen in Kletterpflanzen, Hecken und Büschen, aber auch an künstlichen Standorten wie Holzstößen oder offenen Schuppen. Beim Nestbau sind Amseln oft sehr heimlich, leicht kann man sie aber bei der Nahrungssuche am Boden beobachten, wo sie vor allem bodenlebende Würmer und Insektenlarven erbeutet.
Typisch ist das Laubwenden bei der Nahrungssuche: Am Rascheln der Blätter bemerkt man eine Amsel oft schon, bevor man sie sieht. Die Nahrungssuche erfolgt meist am Boden – die Vögel fressen vor allem am Boden lebende Würmer und Insektenlarven.
Gut zu wissen: Ab März beginnt die Brutsaison in der Gartenhecke – deshalb sollte man sie im Frühling in Ruhe lassen und nicht schneiden. Nähere Informationen zur vogelfreundlichen Gartengestaltung finden Sie in den Broschüren „Gefiederte Gäste im Hausgarten“, „Finkenschutz im Siedlungsraum“ sowie „Vögel auf Wohnungssuche“ – alle kostenfrei - bei der Vogelschutzorganisation "BirdLife Österreich". Zu bestellen unter office@birdlife.at oder Tel.: 01 523 46 51.
„Krone Tierecke“-Redaktion
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