Betroffene isoliert

39 Infizierte: Corona-Alarm in Tiroler Kloster

Tirol
26.03.2020 14:13

Das Kloster der Barmherzigen Schwestern in Zams im Tiroler Oberland ist von der Covid-19-Situation betroffen! 39 von 58 Bewohnerinnen wurden positiv auf Corona getestet. Ordensfrauen und Pflegepersonal werden auf einer separaten Quarantänestation isoliert.

„Schon am 15. März wurde das Zammer Ordenshaus komplett nach außen hin gesperrt, sämtliche Außenkontakte unterbunden. Dieser Schritt diente dem Schutz der Bewohnerinnen. Ein Teil der Ordensschwestern zählt aufgrund seiner Betagtheit zur typischen Risikogruppe. Dennoch dürfte aufgrund der sozialen Außenkontakte schon zu einem früheren Zeitpunkt eine Infektion erfolgt sein, die erst nach erfolgter Sperre symptomatisch sichtbar wurde“, hieß es am Donnerstagnachmittag.

„Milder Verlauf bei Schwestern“
Unmittelbar nach dem Auftauchen von Infektionsanzeichen bei den ersten Schwestern - am 22. März - seien Testungen bei allen Bewohnerinnen des Hauses durchgeführt worden. Alle Schwestern wurden auf ihren Zimmern isoliert. Die Testergebnisse treffen nun nach und nach ein. „Es ist absehbar, dass wir bei insgesamt 58 Schwestern und Pflegekräften rund 39 Covid-positive Fälle haben werden“, erklärt Schwester Barbara Flad, Sprecherin des Ordens der Barmherzigen Schwestern Zams.

(Bild: APA/dpa-Zentralbild/Robert Michael)

Sieben Frauen im Krankenhaus
Das Gros der pflegebedürftigen und positiv auf Covid-19 getesteten Ordensfrauen werde nun auf einem eigenen Stockwerk des weitläufigen Gebäudes isoliert betreut sowie in dem geografisch abgelegenen Klösterle Kronburg. „Der Verlauf ist bei den meisten Schwestern ein milder. Es besteht derzeit bei keiner die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Betreuung. Sieben Schwestern werden aufgrund ihrer allgemeinen Pflegebedürftigkeit auf die Isolierstation des Krankenhauses verlegt“, so Schwester Barbara Flad.

Flad wohnt aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit seit Anfang März nicht mehr im Mutterhaus, sondern seit gut 14 Tagen im Krankenhaus Zams, wo sie als Mitglied des Krisenstabs arbeitet. Obwohl bei ihr keine Verdachtsmomente bestanden, habe sie sich zur Vorsicht einer Testung unterzogen. Das Testergebnis vom 25. März war negativ.

(Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung)

Träger des Ordensspitals
Das Mutterhaus Zams ist Träger des Ordensspitals St. Vinzenz Zams. Mit Ausnahme der negativ getesteten Schwester Barbara Flad sind keine Schwestern mehr im Krankenhausbetrieb tätig oder zugegen. Das Wohnhaus der Schwestern liegt rund 500 Meter vom Krankenhaus entfernt. Es besteht kein physischer Transfer zwischen Ordenspersonal und Krankenhauspersonal. Der Bezirk Landeck ist österreichweit jener Bezirk mit den meisten Corona-Infizierten.

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