Ein Hoffnungsschimmer in ganz Italien: Dort mehren sich die Berichte von Neunzig- und über Hundertjährigen, die nach einer Coronavirus-Infektion geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden. Das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land freut sich über die Genesung dreier Patienten, die mit 95, 101 und 102 Jahren weit in der sogenannten Risikogruppe liegen. Alle waren an Covid-19 erkrankt und haben sich nun erholt. „Eine Hoffnung für die Zukunft von uns allen“, sagt man in Italien.
„Diese nette Dame auf dem Bild heißt Alma Clara Corsini, sie ist 95 Jahre alt und hat sich gerade von #COVID19 erholt! Ein Gruß an Sie und ein herzliches Dankeschön an das medizinische Personal des Krankenhauses von Pavullo (Modena) für das schüchterne Lächeln!“, postete Fabio Massimo Castaldo, Vizepräsident des Europäischen Parlaments zu dem am 21. März veröffentlichten Foto. Die Freude über die Gesundung der alten Dame ist groß.
„Er sah alles: Krieg, Hunger, Schmerz und Auferstehung“
Schon am 26. März war Alma Clara Corsini nicht mehr die älteste genesene Patientin: Am Mittwochabend wurde in Rimini ein im Jahr 1919 geborener Mann, der nicht nur die Spanische Grippe - die zu dieser Zeit grassierte und Hunderttausende Italiener das Leben kosten sollte - und die Wirren des Zweiten Weltkriegs, ebenso wie Corsini, überlebt hatte, aus dem Krankenhaus entlassen. Der als „Mr. P“ bekannte Patient wurde zuvor im Krankenhaus in Rimini aufgenommen, nachdem er positiv auf Covid-19 getestet worden war.
„Eine Hoffnung für die Zukunft von uns allen“
„Er sah alles“, erzählte Vizebürgermeisterin Gloria Lisi der „Rimini Today“: „Krieg, Hunger, Schmerz, Fortschritt, Krise und Auferstehung.“ Seine Geschichte sei gerade deshalb „außergewöhnlich“ und keineswegs „eine Geschichte von vielen“. Mit über 100 Jahren hätte ihn „das Schicksal vor neue Herausforderungen gestellt, unsichtbar und schrecklich zugleich“. Diese hätte er überwunden, "Mr. P" sei bereits wieder daheim im Kreise der Familie. „Eine Hoffnung für die Zukunft von uns allen“, so Lisi. „In der jetzigen Zeit ist es immer gut, ein bisschen Hoffnung zu geben.“
„Hoffnungsschimmer im Sturm“
Am Freitag wurde zudem eine 102-Jährige, die in einem Seniorenheim in Genua lebt, aus dem Spital entlassen, in dem sie vor zwei Wochen wegen Herzbeschwerden eingeliefert worden war. Dort wurde sie positiv auf das Coronavirus getestet. „Sie ist ohne Covid-19-Therapien genesen. Wir können uns das nicht erklären. Ihre Genesung ist für uns ein Hoffnungsschimmer im Sturm, den wir erleben“, so Raffaele De Palma, Leiter der Immunologie-Abteilung des Spitals San Martino in Genua zur Tageszeitung „Secolo XIX“.
Mehr als 8000 Tote in Italien
Unser südliches Nachbarland ist mit mehr als 8000 Corona-Toten nicht nur das am schwersten von der Epidemie getroffene EU-Land. Die Sterblichkeitsrate ist bei den über 80-Jährigen besonders hoch. Insgesamt gibt es in dem Land fast 75.000 Infektionsfälle.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.