Hohe Dunkelziffer

So stark stiegen die Corona-Fälle in einer Woche

Wien
28.03.2020 06:00

Es geht bergauf. Was normalerweise sehr gut klingt, ist bei der „Corona-Kurve“ leider ein Desaster. Aktuelle Zahlen aus Wien lassen befürchten: Die Dunkelziffer ist extrem hoch.

Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es das noch: Wochenenden, auf die sich jeder freuen konnte. Heute dominiert das Coronavirus unseren Alltag - und es stellt sich die Frage: Wie viele Erkrankte gibt es wirklich?

Die Dunkelziffer, so ist allen Experten klar, ist viel höher, als aktuelle Bilanzen glauben machen. Aber bleiben wir vorerst bei den Statistiken, die sich in Wien belegen lassen: Am Freitag, dem 20. März, sah die Situation in Wien so aus: Von 1599 getesteten Wienern waren 359 Personen positiv. 35 Patienten mussten im Spital behandelt werden, vier Personen auf der Intensivstation. Zu diesem Zeitpunkt gab es sechs Verstorbene.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Eine Woche später sind die Karten wieder neu gemischt und Wien hat ein mieses Blatt: 933 Erkrankte, 16 Tote und 14 Personen auf der Intensivstation. Verglichen werden hier die Zahlen, die von der Stadt Wien am jeweiligen Morgen veröffentlicht werden. Auf niedrigem Niveau steigt zumindest auch die Zahl der Genesenen: Innerhalb einer Woche von fünf auf 35 Wiener, die das weltweit grassierende Virus überstanden haben.

Gesundheitsstadtrat schätzt Dunkelziffer doppelt bis dreifach so hoch ein
Die Statistik zeigt, was wenig überraschend ist: Je mehr getestet wird, umso mehr Wiener erfahren von ihrer Erkrankung. Womit wir bei der Dunkelziffer wären. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker erstellte am Donnerstag noch diese Rechnung, in der „ZiB 2“ sagte er über die Dunkelziffer: „Das Zwei- bis Dreifache von denen, die wir positiv testen.“

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Das wären am Freitag um die 3000 Erkrankte allein in Wien. Was die Situation nicht wirklich vereinfacht: Viele Corona-Infizierte haben überhaupt keine Symptome. Eine brauchbare Analyse kann es erst dann geben, wenn auch die Zahl der Testungen in ganz Österreich deutlich angestiegen ist.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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