Es war nur ein Nebensatz. Gefallen ist der Satz am vergangenen Donnerstag. Gesagt hat ihn der für Salzburgs Spitäler zuständige Landeshauptmann-Vize Christian Stöckl. Auf eine über die Austria Presse Agentur bekannt gewordene Kritik einer Ärztin des Uniklinikums an dem eklatanten Mangel an notwendiger Schutzausrüstung hat Stöckl entlarvend reagiert.
Der zweite Mann der Landesregierung hat den Hinweis einer engagierten Ärztin auf den Mangel einfach wegdelegiert. Nach oben.
Also auf einmal, wenn es ernst wird, sind es wieder „die da oben“, die es richten sollen. Stöckls Satz: „Ich fühle mich manchmal vom Bund im Stich gelassen.“
Ein Klassiker.
Ein typisches Merkmal des „Gamsbartföderalismus“, wie das vor zwei Jahren der Presse-Wirtschaftsdoyen Josef Urschitz genannt hat. Gemeint ist damit eine wenig transparente Landespolitik, die sich aus Brauchtumspflege und Gunstzuteilung nach Gutsherrenart versteht. In guten Zeiten funktioniert das irgendwie noch. Aber wenn die Lage kritisch wird, sollen es die da in Wien richten.
Aber dazu ist der von seiner Idee her sehr richtige und wichtige Föderalismus nicht erfunden worden. Föderalismus in seiner besten Art hieße: Verantwortung übernehmen. Auch und besonders dann, wenn es schwierig wird.
Da helfen über kurz oder lang auch keine noch so artigen Berichte aus dem ORF-Landesstudio und auch kein noch so pipifeines Medienkontrollzentrum der Landesregierung.
Claus Pándi
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.