Werner Kogler möchte, dass der Kreis der Bezugsberechtigten für den Corona-Härtefallfonds ausgeweitet wird. „Auch die Mehrfachversicherten und mit höheren Einkommen sollen zum Zug kommen und auch Unternehmen, die erst nach dem 1.1. dieses Jahres begonnen haben“, sagte der Vizekanzler von den Grünen am Samstag.
„Zigtausende Unternehmen“ seien betroffen und damit „ausreichend viele, dass wir uns um diese Menschen bemühen“, erklärte Kogler am Samstag im Ö1-„Morgenjournal“. Er zeigte sich „sehr zuversichtlich“. Mehrere Ministerien würden hier mit der Wirtschaftskammer verhandeln, die den Härtefonds abwickelt.
Derzeit können von der Coronakrise betroffene Einpersonenunternehmen und Kleinstunternehmen mit bis zu neun Angestellten Gelder aus dem vorerst mit einer Milliarde Euro dotierten staatlichen Notfallfonds abrufen, wie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) gegenüber krone.tv - siehe Video unten - erklärte. Anspruchsberechtigt seien etwa auch Journalisten oder Physiotherapeuten, die selbstständig sind. „Wir sind überzeugt, dass wir durchhelfen durch diese schwierige Phase mit dem Geld, das auch nicht zurückbezahlt werden muss“, so Schramböck. Sollte das Geld nicht reichen, „dann werden wir aufstocken“.
Schramböck zu krone.tv: „Bin überzeugt, dass Geld reichen wird“
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger kritisierte unterdessen, dass die Wirtschaftshilfe zu langsam komme. „Wir sind jetzt am Ende der zweiten Woche, es ist noch immer kein Geld geflossen, und die Regierung versteht offensichtlich nicht, dass es bei den Unternehmerinnen und Unternehmern um Tage geht und nicht um Wochen geht“, sagte Meinl-Reisinger in der „ZiB 2“ am Freitagabend.
Kritik auch von Norbert Hofer
Auch FPÖ-Chef Norbert Hofer kritisierte die Umsetzung der Maßnahme. „Die Wirtschaftskammer mit der Abwicklung der Soforthilfen zu beauftragen, wo die Unternehmer sensible Daten an die Kammer weitergeben müssen, Daten, die beim Finanzamt ohnehin vorhanden gewesen wären, das versteht von der Opposition zumindest niemand“, so Hofer.
Schramböck: „Nicht unbedingt jetzt bei Amazon bestellen“
Schramböck appellierte außerdem an die Österreicher „nicht unbedingt jetzt über Amazon zu bestellen, sondern mit dem Einkauf zu warten, bis es beim österreichischen Händler wieder geht“. Die Österreicher sollten nur das Nötigste kaufen und mit geplanten Anschaffungen warten, bat die Wirtschaftsministerin.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.