Häftlinge geflohen
Iran: Gefängnis-Revolte wegen Coronavirus
Im Iran ist es laut der Exil-Opposition Nationaler Widerstandsrat (NWRI) im Zug der Coronavirus-Krise zu einer blutigen Gefängnisrevolte gekommen. Demnach haben Gefangene des Alvand-Gefängnisses in Hamedan gegen die Weigerung der Regierung, sie wegen der Pandemie freizulassen, protestiert. Es kam zu Fluchtversuchen, woraufhin Wächter offenbar das Feuer eröffneten.
Teile des Gefängnisses wurden demnach bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Gefangenen in Brand gesteckt. Zudem sei es in weiteren Haftanstalten - etwa in Khorramabad, Aligudarz und Saqqez - zu Aufständen gekommen. Zahlreichen Insassen sei die Flucht gelungen.
Die Situation der Gefangenen verschlechtert sich, meinte NRWI-Präsidentin Maryam Rajavi. Viele Gefangene seien bereits an dem Coronavirus gestorben, darunter in Urmia, im Großen Teheraner Gefängnis (Fashafouyeh) und in Ghezel Hesar.
„Große Katastrophe und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“
Rajavi warnte vor einer „großen Katastrophe und einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in iranischen Gefängnissen. Um den Verlust von Menschenleben zu verhindern, forderte sie unter anderen die UNO und die Europäische Union dringend auf, sich insbesondere um die Freilassung von „politischen Gefangenen“ zu bemühen.
Im Iran wurden bis Samstagmittag mehr als 2500 Corona-Tote registriert. Am Freitag starben 139 Menschen an den Folgen ihrer Infektion, innerhalb von 24 Stunden wurden zudem 3076 neue Infektionsfälle gezählt. Die Gesamtzahl der Infektionen lag damit am Samstag bei 35.408.
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