Es bleibt dabei: Am 31. März wird Bürgermeister-Legende Valentin Blaschitz auf eigenen Wunsch aus seinem Amt ausscheiden. Er war zuvor - wie auch St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock - aufgefordert worden, zu bleiben, bis die Corona-Krise vorbei ist. Doch Blaschitz verweist auf seinen Nachfolger.
Er hatte sich noch eine Bedenkzeit erbeten, doch jetzt steht für Valentin Blaschitz fest: „Ich bleibe beim Rücktritt am 31. März. Ich habe volles Vertrauen in meinen Nachfolger Markus Lakounigg. Er ist bestens eingearbeitet“, so der scheidende Stadtchef im „Krone“-Gespräch. Er nennt vor allem gesundheitliche Gründe für seine konsequente Entscheidung: „Ich gehöre mit 68 Jahren selbst zur Risikogruppe. Niemand weiß, wie lange die Pandemie dauert.“
Damit endet eine Ära in der Kärntner Politik: Der Bauernsohn aus Waisenberg ist seit 50 Jahren Mitglied bei der SP. Er war Gemeinderat, Bundesrat, Abgeordneter im Landtag, Obmann bei zahlreichen Vereinen - und knapp 30 Jahre lang Bürgermeister.
Dabei wollte Blaschitz eigentlich den elterlichen Bauernhof übernehmen. Er absolvierte aber die Ausbildung zum Bankkaufmann. Blutjung, mit 24, übernahm er den Schulgemeindeverband Völkermarkt.
Nach Gemeinderat und Bundesratsfunktion wurde er am 15. April 1991 zum Bürgermeister gewählt wie auch in vier darauffolgenden Perioden. „Ich möchte keinen einzigen Tag missen“, sagt der 68-Jährige. Seine Woche hatte meist 90 Stunden. „Mein großes Danke geht an meine Frau Anna-Maria die mich sehr unterstützt hat, immer großes Verständnis zeigte.“
Sie begleitete ihn nie zu einem Kirchtag: „Da hätte ich sowieso keine Zeit gehabt.“ In seiner Zeit wurde die Stadtgemeinde aufpoliert. Alle Schulen wurden saniert und ausgebaut, das Ruderzentrum gebaut, der Hauptplatz gestaltet
Extrem wichtig war der Bau der Umfahrung durch den Lilienbergtunnel. „Es war ein Aufatmen in unserer Stadt“, meint Blaschitz.
Nun hat das Gemeindeoberhaupt genug Zeit zum Radfahren, Schwammerln suchen, Spazieren. Und auch zum Kochen. Sein liebstes Essen sind Kärntner Nudeln mit Grammerln sowie geschnittene Nudeln mit Kartoffelsauce. Zu Corona meint Blaschitz: „Jede Krise bringt auch Positives. Es wird sich vieles verändern. Dafür wünsche ich meinem Nachfolger alles Glück dieser Erde.“
Gerlinde Schager, Kärntner Krone
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