Wegen Corona-Krise

Niederlande setzen Tiertransporte aus

Tierecke
31.03.2020 10:40

Ab sofort sollen von Holland aus keine Zuchtrinder, Pferde, Schafe, Ziegen und exotische Tierarten mehr exportiert werden dürfen. Auch Milchkühe, die zur Schlachtung ins Ausland transportiert werden sollten, müssen im Land bleiben. Österreich könnte nachziehen.

In einem offiziellen Statement hat Tierschutzminister Rudolf Anschober sich gegen die qualvollen Tiertransporte positioniert. Er stellt in Aussicht, dass grenzüberschreitende Tiertransporte während der Corona-Krise ausgesetzt werden könnten. Ein entsprechender Erlass soll nun überprüft werden. „Wenn Tiere wissentlich stundenlang an der Grenze stehen und die Weiterfahrt unsicher ist, dann ist unnötiges Tierleid absehbar, das kann und darf kein Tierfreund einfach akzeptieren“. Derartige Praktiken entsprechen auch nicht der EU-Tiertransportverordnung, so Anschober wörtlich.

Transporte in Drittstaaten besonders kritisch
Wöchentlich starten in Österreich tagelange Tiertransporte in Länder außerhalb der EU. Erst kürzlich haben Zuchtverbände weitere Transporte nach Aserbaidschan, Algerien, Usbekistan, Iran und in die Türkei angekündigt. Transporte mit Zielen in Drittstaaten, besonders von Zuchttieren, hätten nichts mit der Versorgungssicherheit in der EU zu tun, sondern folgen rein wirtschaftlichen Interessen, wird vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) kritisiert.

„Krone“ engagiert sich besonders
„Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner ist im regelmäßigen Austausch mit allen Fraktionen von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bis Rudolf Anschober: „In Zeiten der Corona-Krise gilt es für die Politik natürlich, sich vorrangig um die Gesundheit der Österreicher zu kümmern“, so Entenfellner. „Aber man erkennt ganz deutlich, dass dieses Thema der Politik sehr am Herzen liegt und auf keinen Fall in Vergessenheit gerät!“

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