Eskaliert ist ein Streit um die Corona-Schutzmassnahmen im Krankenhaus Spittal: Der Obmann des Betriebsrates hatte schwangere Mitarbeiterinnen in einem Schreiben gewarnt, dass die Sicherheitsvorkehrungen des Hauses - seiner Ansicht nach - unzureichend wären. Das Krankenhaus entschied sich jetzt zur Entlassung des Mannes, der selbst Allgemeinmediziner und Notarzt ist. Die Vorwürfe seien völlig unzutreffend, man habe alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
Er sehe es als seine Pflicht, zu erörtern, „dass in unserem Krankenhaus die besondere Schutzbedürftigkeit der Schwangeren momentan nicht gewährleistet ist“. Das und mehr stand in einem Schreiben zu lesen, das der Betriebsratsobmann an die schwangeren Mitarbeiterinnen geschickt hatte. Dieses Schreiben sollten sie ihren Gynäkologen vorlegen.
Seine Empfehlung: „Frühzeitige Karenzierung“
So wies er etwa darauf hin, dass im Krankenhaus die Trennung in Corona- und nicht Coronateil nicht gegeben sei. Als Begründung nannte er die Durchmischung der Diensträder, bauliche Maßnahmen, sowie der Mangel an adäquater Schutzkleidung und der teils inadäquate Umgang mit Corona-Verdachtsfällen. Daraus entstehe ein überproportionales Infektionsrisiko im Vergleich zur Normalbevölkerung. Er empfehle daher eine „großzügige frühzeitige Karenzierung“ der Mitarbeiterinnen zu deren Schutz.
Das Spital weist die Vorwürfe zurück: „Die dargestellte Sichtweise entspricht in keinster Weise den umgesetzten Vorkehrungen zum Schutz aller Mitarbeiter. Es wurden nachweislich alle Maßnahmen entsprechend den Vorgaben des Bundes, des Landes und der befassten Stellen im KH Spittal/Drau umgesetzt.“ Auch die Primarärzte würden der Sichtweise des Betriebsratsobmannes widersprechen.
Dessen Vorgangsweise sei „ein klarer Missbrauch seiner Position zur Verunsicherung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KH Spittal/Drau.“ Durch die Veröffentlichung solcher Behauptungen würden Ruf und Ansehen des Krankenhauses massiv in Mitleidenschaft gezogen würden. Daher sei die Entlassung unumgänglich gewesen.
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