Während eines Krankenhausaufenthalts hat sich ein 78-jähriger Seniorenheim-Bewohner in Linz infiziert - durch den Zimmerkollegen! Insgesamt werden aktuell (Stand: 31. März/ 17 Uhr) 140 Landsleute in einem Krankenhaus wegen dem Corona-Virus behandelt, 27 liegen auf der Intensivstation. Laut Land OÖ gibt es 1325 aktuell Erkrankte. Darum wird erstmals ein gemeinsames Intensivbetten-Management aller oberösterreichischen Spitäler betrieben. Von den 250 Intensivbetten, sind aktuell rund die Hälfte belegt. Leider wurden heute zwei neue Todesfälle in Oberösterreich bekannt.
Am Kepler Universitätsklinikum ist am Montag ein 69-jähriger Patient an Covid-19 verstorben. Der Mann litt an schwersten Vorerkrankungen und befand sich stationär im Klinikum. Und eine 85-jährige Patientin ist am Montag an den Folgen von Covid-19 im Krankenhaus Braunau verstorben. Die Patientin, die auch einige Vorerkrankungen hatte, wurde am 27. März im Krankenhaus stationär aufgenommen.
Intensivbetten gemeinsam gemanagt
Die aktuelle Situation fordert uns alle - als Gesamtgesellschaft und insbesondere im Gesundheitssystem. Deshalb werden auf Auftrag von LH Thomas Stelzer und LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander erstmals in der Geschichte des Oberösterreichischen Gesundheitswesens die Intensivbetten aller Spitäler in Oberösterreich gemeinsam gemanagt. Darauf haben sich die Spitalsträger vor Kurzem verständigt.
2-5 Prozent brauchen intensivmedizinische Therapie
Zum aktuellen Zeitpunkt muss in naher Zukunft mit einer hohen Anzahl an Infektionen in der oberösterreichischen Bevölkerung gerechnet werden. Nach derzeitigen Schätzungen bedürfen ca. 2-5 % der an COVID-19 erkrankten Patient/innen eine intensivmedizinische Therapie, zum Beispiel in Form einer mechanischen Beatmung, Nierenersatztherapie oder bei fortgeschrittenem Lungenversagen einer extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO).
Hälfte der Intensivbetten belegt
Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jens Meier, Vorstand der Universitätsklinik für Intensivmedizin am Kepler Universitätsklinikum erfolgt eine Koordination aller Intensivbetten aller OÖ Spitäler über Trägergrenzen hinweg. Derzeit sind von diesen 250 Intensivbetten in OÖ rund die Hälfte belegt. Die Kapazität an Intensivbetten kann aber ausgebaut werden, sollte dies wegen der Corona-Krise notwendig sein - und zwar in mehreren Schritten auf 270, 358 bzw. sogar 420 Intensivbetten.
Ausfallquote unter zehn Prozent
Auch wenn Oberösterreichs Spitäler gestern wissen ließen, dass die Ausfallsquote ihrer Mitarbeiter aufgrund von Covid-19 bei deutlich unter zehn Prozent liege, wurde gestern ebenfalls ein Fall eines 78-jährigen Mannes in Linz bekannt, der sich während eines Krankenhausaufenthalts mit dem Virus angesteckt hat.
Test ergab: positiv
Der Bewohner des Seniorenzentrums Keferfeld/Oed war schon am 20. März ins Spital eingewiesen worden. Bereits wieder ins Heim zurückgekehrt, kam auf, dass der Senior im Zimmer neben einem als positiv getesteten Corona-Infizierten gelegen war. Ein Test ergab, dass der 78-Jährige nun auch positiv ist.
Sofort retour ins Spital
Er wurde daraufhin sofort wieder ins Krankenhaus überstellt. Obwohl er in keinem direkten Kontakt zu anderen Bewohnern stand, wurden vorsorglich noch gestern alle 30 Senioren im Stockwerk und alle primär betroffenen Mitarbeiter getestet.
Pflegeteam abgesondert
Das zehnköpfige Pflegeteam wurde völlig abgesondert. Die Betreuung auf dieser Etage erfolgt nun durch Mitarbeiter aus anderen Wohnbereichen und Häusern, die mit Schutzbekleidung ausgerüstet wurden.
Zehn Altersheime
Somit ist bereits das zehnte Altersheim in Oberösterreich betroffen. Am stärksten hat sich das Virus bekanntlich im Altenheim Neuhofen/Krems ausgebreitet. 16 Bewohner und 5 Mitarbeiter sind dort infiziert, gefolgt vom Bezirksseniorenheim St. Georgen/Gusen mit 13 Erkrankten.
„Corona-Razzia“
Die Polizei erwischte in einem Linzer Pub neun Gäste, welche gemeinsam Karten spielten. Den Besitzer erwartet eine saftige Geldstrafe. Währenddessen wird das Salzkammergut wegen des normalerweise hohen Andrangs stärker überwacht.
„Corona-Deppen“
Ein 63-jähriger Linzer hat in einem Lift am Welser Bahnhof eine Reinigungsfrau angespuckt. Die 54-Jährige hatte ihn zuvor aufgefordert, den Aufzug zu verlassen, weil der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden könne. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Vorfall vom Samstag wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Erst vor kurzem haben zwei Linzer mit ihrer „Corona-Challenge“ für Aufsehen gesorgt. Unbekannte brachen in der Nacht auf Sonntag den Getränke- und Lebensmittelautomaten des Hofladens von Stephan Peterseil in Luftenberg auf.
Bezirksübersicht
Insgesamt sind in Oberösterreich, laut Land OÖ (Stand: 31.März/ 13 Uhr), 1313 Landsleute aktuell erkrankt. 140 müssen im Krankenhaus behandelt werden, 27 auf der Intensivstation. Erfreulich 153 Personen haben sich mittlerweile von ihrer Krankheit wieder erholt.
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