160.000 Fälle in USA
Kalifornien mobilisiert 37.000 Ärzte und Pfleger
In den Vereinigten Staaten gibt es nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr als 160.000 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und damit weiterhin deutlich mehr bekannte Infektionen als in jedem anderen Land der Welt - noch vor Italien, Spanien und China. Um die Versorgung von Patienten während der Corona-Krise bewältigen zu können, braucht allein Kalifornien mindestens 50.000 zusätzliche Krankenbetten, wie der Gouverneur des Westküstenstaates, Gavin Newsom, am Montag sagte. Mit einer neuen Gesundheitsinitiative will er in den kommenden Wochen zusätzlich 37.000 Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern und Pharmazeuten mobilisieren.
Dies soll passieren, indem etwa Personal aus dem Ruhestand geholt oder Studenten eingesetzt werden, sagte der Demokrat. Auch in Kalifornien haben steigende Infiziertenzahlen in der Corona-Pandemie das Gesundheitssystem überlastet. In den vergangenen vier Tagen habe sich die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern verdoppelt.
Am Wochenende war ein Lazarettschiff des US-Militärs in Los Angeles eingetroffen. Die Mercy soll mit ihren 1000 Betten als zusätzliche Klinik dienen.
In Kalifornien sind nach Informationen am Montag mehr als 6300 Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen, in dem Westküstenstaat starben bereits 133 Menschen. Besonders besorgniserregend ist die Lage im Bundesstaat New York mit über 66.000 bestätigten Coronavirus-Fällen. In den USA liegt die Gesamtzahl nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei über 160.000 Fällen (Stand 0.45 Uhr Montagnacht).
Zahl der bekannten Corona-Fälle in den USA schnellt nach oben
Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt. Die Zahl der bekannten Infektionen etwa hatte erst am Freitag die Marke von 100.000 überschritten. Bis zu dem Zeitpunkt waren rund 1500 Tote gemeldet gewesen. Inzwischen kamen mehr als 2800 Menschen infolge der Lungenerkrankung Covid-19 ums Leben.
Einreisestopp für Europäer soll verlängert werden
Der zunächst auf einen Monat begrenzte Einreisestopp der US-Regierung für Besucher aus Europa soll verlängert werden. Diese und ähnliche Beschränkungen würden in Kraft bleiben und möglicherweise sogar verschärft werden, sagte US-Präsident Donald Trump am Montag im Garten des Weißen Hauses.Dies werde dabei helfen, die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen, sagte Trump. „Es ist sehr wichtig, Grenzen zu haben.“ Es blieb zunächst unklar, bis wann der Einreisestopp, der eigentlich Mitte April auslaufen sollte, verlängert werden sollte.
Etwa seit Mitte März können Menschen aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland nicht mehr in die USA reisen. Ausgenommen davon sind nur US-Amerikaner, bestimmte Diplomaten und Europäer, die eine langfristige Arbeitsgenehmigung in den USA haben, eine sogenannte Green Card. Auch deren Angehörige sind ausgenommen. Die Regelung sollte zunächst für 30 Tage gelten.
USA schicken Italien medizinische Hilfsmittel
Die USA schicken nach Angaben von Trump medizinische Hilfsmittel im Wert von 100 Millionen Dollar in das von der Coronavirus-Krise gezeichnete Italien. Trump sagte bei der Pressekonferenz im Weißen Haus, er habe darüber gerade mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte gesprochen. „Giuseppe war sehr, sehr glücklich“, so Trump, der ankündigte, nach Möglichkeit auch Beatmungsgeräte nach Italien, Frankreich und Spanien zu schicken.
Ford und GE sagen 50.000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen zu
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford will im Kampf gegen die Corona-Krise zusammen mit dem Industriekonzern General Electric (GE) 50.000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen herstellen. Die Produktion soll am 20. April beginnen und mit rund 500 Beschäftigten in drei Schichten fast rund um die Uhr laufen, wie Ford am Montag mitteilte. Die Unternehmen gehen davon aus, ab Anfang Juli eine Fertigungskapazität von 30.000 Geräten pro Monat zu erreichen.
Ford und GE hatten vor rund einer Woche angekündigt, die Kräfte zu bündeln, um die Produktion dringend zur Bewältigung der Corona-Pandemie benötigter Beatmungsgeräte zu beschleunigen. Zuvor hatten einige Konzerne, darunter auch Fords großer Rivale General Motors (GM), der US-Regierung Hilfe angeboten. Trump ging es jedoch nicht schnell genug - er wandte am Freitag ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz an, um den Druck auf GM zu erhöhen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.