Während es für die Österreicher im Moment neben der Corona-Krise kaum ein anderes Thema gibt, bekam ein Steirer lange Zeit nur wenig von der Pandemie mit. Als sich ganz Europa in Quarantäne begab, segelte der 22-jährige Luciano Muster gerade über den Atlantik. Sechs Wochen, 5500 Meilen, nahezu ohne Kontakt zur Außenwelt.
Für eine Charterfirma überstellte der steirische Student gemeinsam mit zwei anderen Crew-Mitgliedern eine Yacht. Von Mallorca aus starteten die drei Segler Anfang Februar in Richtung Bahamas. Damals hatte das Trio noch mit anderen Problemen zu kämpfen: „Das Wetter war wochenlang extrem schlecht, im Schnitt 70 km/h Windgeschwindigkeit, meterhohe Wellen. Die meiste Zeit verbrachten wir unter Deck,“ erzählt der Steirer im Gespräch mit der „Krone“.
Das Wetter war wochenlang extrem schlecht, im Schnitt 70 km/h Windgeschwindigkeit, meterhohe Wellen.
Luciano Muster
Satellitentelefon als einzige Verbindung
Informationen zur Situation in der Heimat erhielt Luciano nur alle paar Tage per Satellitentelefon. „Hin und wieder bekamen wir eine kurze Nachricht, zum Beispiel als in Österreich die Quarantänemaßnahmen angekündigt wurden. Aber immer nur zwei oder drei Zeilen.“ Auf den Bahamas angekommen konnte er sich schließlich umfassend über die Situation informieren: „Ich bin ruhig geblieben, meine Crew-Kollegen und ich waren gemeinsam sechs Wochen auf hoher See unterwegs, wir wussten, das stehen wir auch noch gemeinsam durch.“
Weiter nach Miami
Mit dem Besitzer der Yacht fuhren Sie anschließend nach Miami. In die USA gelangte Luciano trotz Reisestopp ohne Probleme: „Wir waren ja seit Wochen nicht mehr in Europa und hatten mit niemandem Kontakt.“ Der 22-Jährige hatte ursprünglich geplant, von den Staaten aus weiter nach Fernost zu reisen, „eigentlich hätte ich ab April in Japan studiert.“ Momentan ist er noch immer in Florida. Wie es in nächster Zeit weitergeht, ist noch unklar.
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