Neuer Höchstwert
849 Corona-Tote an nur einem Tag in Spanien
In Spanien ist mit 849 Todesopfern durch das Coronavirus binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg damit auf 8189, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Weitere 9222 Menschen infizierten sich neu mit dem Virus. Damit verzeichnet das Land jetzt 94.417 offiziell bestätigte Infektionen. Die Spitäler sind heillos überlastet, Verstorbene müssen in die Gerichtsmedizin gebracht werden, da die pathologischen Abteilungen an ihrer Kapazitätsgrenze sind.
Noch am Tag zuvor war die Zahl der neuen Todesfälle in Spanien leicht zurückgegangen. Dies hatte die Hoffnung geweckt, das Land könnte den Höhepunkt der Pandemie erreicht haben. Die Zahlen vom Dienstag machten diese Hoffnung aber wieder zunichte. Spanien weist nach Italien die weltweit höchste Zahl an Todesopfern durch die Coronavirus-Pandemie auf.
Verschärfung der Ausgangssperre
Zuletzt wurde in der Nacht eine drastische Verschärfung der Ausgangssperre in Kraft gesetzt. Wie schon in Italien dürfen nun auch in Spanien alle Bürger, die nicht in wesentlichen Wirtschaftssektoren tätig sind, nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle fahren. Auch sämtliche Beerdigungszeremonien wurden verboten, die Teilnehmerzahl wurde auf maximal drei dem Verstorbenen nahe stehende Menschen beschränkt.
Das Militär und die Polizei in Spanien kämpfen zudem mit großflächigen Desinfizierungsaktionen gegen das Coronavirus. Im Rahmen der „Operation Balmis“ seien bislang landesweit mehr als 1300 Seniorenheime, 500 Krankenhäuser, 64 Flughäfen, 22 Häfen und fast 250 Metro-Stationen, Bahnhöfe und Bushaltestellen entseucht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Madrid am Montag mit.
Zahlreiche Politiker positiv getestet
Auch zahlreiche Spitzenpolitiker Spaniens wurden positiv auf das Coronavirus getestet, darunter mehrere Angehörige des Kabinetts von Ministerpräsident Pedro Sanchez. Sanchez selbst wurde von Medien mehrfach kritisiert, weil er energisch zur sozialen Distanz aufruft, selber aber wenig Vorsicht walten lasse. Er sei öffentlich noch nie mit Schutzmaske aufgetreten und komme seinen Mitarbeitern im Regierungssitz Palacio de la Moncloa gefährlich nahe, versicherten Zeitungen. Dabei ist seine Ehefrau Maria Begona Gomez (45) selber infiziert. Inwieweit Sanchez dieser Tage Abstand zu seiner Gattin hält, ist nicht bekannt.
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