Coronavirus-Pandemie

Weltweit mittlerweile 800.000 bestätigte Fälle

Ausland
31.03.2020 19:15

Drei Monate nach den ersten gemeldeten Fällen gibt es weltweit mittlerweile rund 800.000 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus sowie fast 40.000 Todesfälle. Von den bis Dienstagvormittag nachgewiesenen 777.798 Fällen gehen 386.282 - also knapp die Hälfte - auf Europa zurück, wie das Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten mitteilte. In Italien, einem der am stärksten betroffenen Ländern der Welt, ist die Zahl der Coronavirus-Todesopfer erneut gestiegen.

In Österreich lag die Zahl der Infizierten am Dienstag erstmals über 10.000. Exakt 10.019 Covid-19-Fälle meldete das Gesundheitsministerium am Nachmittag. 134 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, kamen hierzulande ums Leben.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

International gibt es 37.272 registrierte Corona-Todesfälle, davon 26.110 in den Ländern der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums sowie in Großbritannien.

Fast 500 Tote in Frankreich binnen 24 Stunden
In Frankreich sind binnen 24 Stunden 499 Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Mit diesem neuen Höchstwert stieg die Zahl der Todesopfer am Dienstag auf insgesamt 3523, wie der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, am Dienstag mitteilte. Fast 22.800 Corona-Kranke werden demnach derzeit in den Krankenhäusern des Landes behandelt, mehr als 5560 von ihnen auf der Intensivstation.

Spital in Frankreich (Bild: AFP)
Spital in Frankreich

Mehr als 600 Ärzte haben indessen aufgrund der Corona-Krise die französische Regierung geklagt. Die Mediziner werfen den Politikern „Staatslügen“ im Umgang mit dem Coronavirus vor. Der Vorwurf lautet auf unterlassene Hilfeleistung und fahrlässige Tötung.

Mindestens 700 Tote in Deutschland
In Deutschland sind bis Dienstagnachmittag mehr als 67.000 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. Mindestens 700 mit SARS-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bisher bundesweit gestorben.

Schutzkleidung entnimmt bei einer Fußgängerin im Coronavirus-Testzentrum eine Probe. (Bild: APA/dpa/Uwe Anspach)
Schutzkleidung entnimmt bei einer Fußgängerin im Coronavirus-Testzentrum eine Probe.

Besonders hohe Zahlen haben Bayern mit mehr als 15.500 nachgewiesenen Fällen und 191 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 15.250 Fällen und 148 Toten und Baden-Württemberg mit mehr als 13.300 Fällen und 196 Toten. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 124,4 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 80,6.

Wieder mehr Tote, aber weniger Neuinfizierte in Italien
In Italien ist am Dienstag erneut die Zahl der Coronavirus-Todesopfer gestiegen. Jene der Neuinfizierten blieb stabil, was Experten optimistisch stimmt. Die Zahl der Coronavirus-Toten innerhalb von 24 Stunden kletterte um 837 auf insgesamt 12.428 Opfer. Dieses Plus lag über dem Zuwachs der vergangenen drei Tage, teilte der Zivilschutz mit.

Die Zahl der Infizierten in Italien stieg um 4053 auf 77.635. Die Zahl der Patienten auf der Intensivstation überschritt erstmals die 4000er-Schwelle und erreichte 4023. 45.420 positiv getestete Patienten befanden sich in Heimisolierung (59 Prozent aller Infizierten), 15.729 Personen waren inzwischen genesen.

Italiens Gesundheitssystem ist durch das Coronavirus an seine Grenzen gestoßen. (Bild: LaPresse)
Italiens Gesundheitssystem ist durch das Coronavirus an seine Grenzen gestoßen.

Mehr als 7000 Coronavirus-Tote in der Lombardei
In der Lombardei, der innerhalb des Landes am stärksten betroffenen Region, wurden 381 zusätzliche Todesopfer gegenüber Montag verzeichnet, am Montag waren es 458 und am Sonntag 416. Insgesamt lag die Zahl der Coronavirus-Toten in der norditalienischen Region damit bei 7199. Die Zahl der Neuinfizierten betrug 1047 Personen und war den sechsten Tag infolge im Sinken begriffen.

Insgesamt zählte man in der Lombardei 43.208 Infizierte. 1.324 Patienten befanden sich dort auf der Intensivstation. Erstmals seit Beginn der Epidemie am 20. Februar sank die Zahl der Personen in intensivmedizinischer Betreuung. Am Montag waren es noch 1330.

Soldaten und Carabinieri in Nerola, rund 50 Kilometer nördlich von Rom (Bild: AP)
Soldaten und Carabinieri in Nerola, rund 50 Kilometer nördlich von Rom

Nach der Lombardei sind nach wie vor die Emilia Romagna und Venetien die am stärksten betroffenen Regionen. In der Emilia Romagna gab es seit Beginn der Epidemie 1644 Todesopfer, in Venetien 477. In Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien starben bisher 113 Personen, die Zahl der Infizierten stieg dort bis Dienstag auf 1593.

Männer stärker betroffen als Frauen
Das Coronavirus trifft in Italien Männer stärker als Frauen. Laut den jüngsten Angaben der Gesundheitsbehörden sind lediglich 30 Prozent der 12.428 Todesopfer Frauen. Das Durchschnittsalter der Todesopfer liegt bei 79 Jahren. 52 Prozent der Todesopfer litten an drei oder mehr Krankheiten, vor allem Blutdruckhochdruck, Herzkrankheiten oder waren zuckerkrank. 25 Prozent litten an zwei Krankheiten. Lediglich zwei Prozent der Todesopfer hatten keine Krankheiten. 23 Todesopfer waren unter 40 Jahre alt, 15 von ihnen litten vor der Infizierung an schweren Krankheiten.

Auch das medizinische Personal in Italien zahlt einen hohen Preis für seinen Einsatz im Kampf gegen die Pandemie. 66 Ärzte sind seit Beginn der Epidemie gestorben.

Rettungssanitäter in Italien helfen sich gegenseitig beim Desinfizieren nach einem Einsatz. (Bild: AP)
Rettungssanitäter in Italien helfen sich gegenseitig beim Desinfizieren nach einem Einsatz.

Laut Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS) stabilisiert sich die Epidemiekurve. Die Zahl der Neuinfizierten sei seit einigen Tagen stabil, was bezeuge, dass die Eindämmungsmaßnahmen greifen, berichteten die Experten am Dienstag. „Die Epidemiekurve zeigt uns, dass wir eine stabile Phase erreicht haben“, sagte ISS-Präsident Silvio Brusaferro. Die Zeit sei jedoch noch nicht reif für eine Auflockerung des „Lockdowns“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt