Beim Großteil der Coronavirus-Infektionen in Österreich haben sich die Betroffenen auch hierzulande angesteckt. Lediglich 3,5 Prozent der Fälle haben ihre Quelle wahrscheinlich im Ausland, ergab eine Analyse der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES). Insgesamt 306 Personen haben demnach die Infektion „im Ausland erworben“, sagte Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der AGES, bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag.
„Die Botschaft ist, der Großteil steckt sich bei uns an“, sagte der Experte. Er geht im Übrigen davon aus, dass „bald ein Prozent der Bevölkerung“, also rund 90.000 Menschen, in Österreich infiziert sein werden.
Bei der Analyse der AGES kam heraus, dass insgesamt 133 positive Fälle in Österreich ihren Ursprung in Italien haben. 29 sind auf Deutschland zurückzuführen, 20 auf Spanien, 13 auf Großbritannien, elf auf Ägypten und zehn auf die Vereinigten Arabischen Emirate. Stand der Untersuchung ist der 30. März.
Bereits mehr als 90.000 Testungen
Bisher hat es in Österreich 92.190 Testungen auf SARS-CoV-2 und damit deutlich mehr, als zuletzt vom Gesundheitsministerium verlautbart wurde, gegeben. Das gab Gesundheitsminister Anschober am Donnerstag bei der Pressekonferenz bekannt. Am Mittwoch waren bundesweit nur knapp 56.000 Testungen ausgewiesen worden.
„Es gibt deutlich mehr Testungen als in den Tagesmeldungen ersichtlich“, sagte Anschober. Als Grund für die Differenz nannte er, dass viele kleine Labors - österreichweit führen mittlerweile mehr als 40 diese Tests auf das Coronavirus durch - noch nicht mit der Schnittstelle verbunden sind, die direkt Daten ins Epidemiologische Meldesystem (EMS) einspeist.
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