Der „erste gesicherte Corona-Fall“ in Tirol betrifft eine einheimische Kellnerin, heißt es von Seiten AGES. Sie soll bereits am 8. Februar mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein. Bestätigt wurde die Infektion erst im März. Zuvor war irrtümlich angegeben worden, dass eine Kellnerin aus der Schweiz bereits am 5. Februar die sogenannte „Patientin Null“ gewesen sei. Für das Land Tirol ist auch die Corona-Erkrankung am 8. Februar nicht nachvollziehbar.
Im Fall der Tirolerin wurde ihre Infektion im März bestätigt. Das ist möglich durch den sogenannten PCR-Test, der direkt nach dem Erbgut von SARS-CoV-2 sucht. „Da kann man auch Wochen nach der Genesung positive Resultate sehen. Hier werden nicht die ansteckungsfähigen Viren nachgewiesen, sondern Virusbestandteile“, erläuterte Ingrid Kiefer, Leiterin der Krisenkommunikation der AGES. Sie betonte, dass die Behörden an Ort und Stelle nichts davon wissen konnten.
Blick in die Vergangenheit
Auf den Fall der Frau sei man bei der epidemiologischen Abklärung gekommen. Das sei immer „ein Blick in die Vergangenheit“. „Dabei werden bestätigte Fälle kontaktiert und gefragt, wann sie erste Symptome gehabt haben“, erläuterte Kiefer. Damit werden valide Rückschlüsse auf die Infektionskette erhalten. Das sei im Fall der Frau eben bereits am 8. Februar der Fall gewesen.
„Keine Kritik an Behörden“
Die Tiroler Behörden wiesen am Donnerstag darauf hin, dass ihre „Fallzahlen“ mit 7. März beginnen. Das betrifft den Barkeeper, der an diesem Tag positiv getestet wurde. Auch die AGES betonte in einer Aussendung am Donnerstagabend, dass der erste laborbestätigte Fall erst zu diesem Zeitpunkt den Behörden bekannt wurde. Zudem wurde bekräftigt, dass während der Pressekonferenz keine Kritik an den lokalen Behörden getätigt wurde.
Für Land nicht nachvollziehbar
Das Land Tirol stellt klar, dass die AGES in ihrer Erklärung zum ersten Coronafall in Ischgl am Donnerstag wiederholt Daten kommuniziert hat, die für das Land Tirol nicht nachvollziehbar sind. „Bereits einmal musste die AGES Donnerstagnachmittag Behauptungen zurücknehmen, wonach bei einer Person in Ischgl am 5. Februar die ersten Coronasymptome aufgetreten sind“, erklärt das Land. Auch die Information, nachdem eine Frau bereits am 8. Februar infiziert gewesen sei, sei nachweislich unsachlich. „Die vorliegenden Erfassungsblätter der zuständigen lokalen Gesundheitsbehörden belegen dies.“ Laut Land habe die einheimische Kellnerin im Rahmen der durchgeführten Erhebungen am 7. März angegeben, über „circa einen Monat Erkältungssymptome mit Druck auf der Brust“ gehabt zu haben. Am 9. März lag für die Frau das positive Ergebnis für eine Coronaerkrankung vor. „Die Schlussfolgerung der AGES, dass die Person bereits seit dem 8. Februar - also seit 30 Tagen - an Corona erkrankt war, ist aus Sicht des Landes Tirol spekulativ“, heißt es in einer Aussendung. Aus medizinischer Sicht könne fachlich und wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, auf welchen Zeitpunkt die Coronaerkrankung zurückgeht.
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