Exakt 11.123 Menschen waren am Donnerstagabend (Stand: 22 Uhr) in Österreich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zuwachsrate bei den Infektionen beträgt derzeit rund vier Prozent. 1057 Erkrankte liegen in Spitälern - allerdings lag die Zuwachsrate hier zuletzt bei „nur“ einem Prozent -, 227 Patienten werden intensivmedizinisch betreut. 170 Personen starben mit dem Virus in ihrem Körper. Verwirrung gab es zwischenzeitlich um das Datum des ersten Falls in Ischgl ...
92.190 Testungen auf das Coronavirus wurden bis Donnerstagvormittag durchgeführt, weit mehr als bisher bekannt. Viele kleine Labors seien noch nicht mit der Schnittstelle verbunden, die direkt Daten ins Epidemiologische Meldesystem (EMS) einspeist, erläuterte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) den enormen Anstieg zur bisherigen Gesamtzahl vom Vortag (55.863). Die deutlich gesunkene tägliche Zuwachsrate bei den Infektionen bezeichnete Anschober als „gutes Signal“.
Weitere Todesfälle
Insgesamt wurden in Österreich mittlerweile 170 Todesfälle (Stand: 21 Uhr) verzeichnet. Wie am Donnerstagvormittag mitgeteilt wurde, sind im Landesklinikum Melk zwei positiv auf das Coronavirus getestete betagte Frauen gestorben. Sie waren 94 bzw. 91 Jahre alt und haben nach Angaben von NÖ-Landeskliniken-Holding-Sprecher Bernhard Jany auch an Grunderkrankungen gelitten. Am Nachmittag wurde dann noch der Tod eines 81-Jährigen in Lilienfeld sowie eines 77-Jährigen vermeldet.
Auch in Wien wurden zwei weitere Todesfälle bekannt gegeben. Bei den Opfern handelt es sich um Männer im Alter von 79 und 92 Jahren. In Tirol sind seit Mittwoch vier weitere mit dem Coronavirus infizierte Personen gestorben. Außerdem wurden am Donnerstag aus Oberösterreich vier, aus Vorarlberg zwei sowie aus Salzburg ein weiteres Todesopfer vermeldet. Drei weitere Menschen starben in der Steiermark nach einer Infektion mit dem Coronavirus.
Verwirrung um Ischgls „Patientin Null“
Zudem korrigierte Anschober am späten Nachmittag die Angaben zur Infektionskette in Ischgl von einer Pressekonferenz am Vormittag. Demnach habe es einen Eingabefehler gegeben. Die angeblich erste diagnostizierte Corona-Patientin in Ischgl war demnach erst am 5. März und nicht wie zunächst verlautbart am 5. Februar im Tiroler Skiort im Paznaun gewesen.
Infektionsanteil bei Schlüsselberufen von 0,52 Prozent
Von bisher 1161 ausgewerteten Stichprobentests auf das Coronavirus unter Personen in Schlüsselberufen waren sechs positiv, das entspricht 0,52 Prozent. Die Checks wurden am Samstag und am Montag in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Supermärkten durchgeführt, hieß es am Nachmittag aus dem Bundeskanzleramt. So will man dem Anteil der „asymptomatisch“ Infizierten bei Schlüsselkräften auf die Spur kommen. Insgesamt wurden Proben von etwa 1500 Personen gewonnen, eine wissenschaftliche Auswertung folgt.
Im Zusammenhang mit den geplanten Schutzmaßnahmen für Corona-Risikogruppen erläuterte Anschober, dass die Identifikation durch die Krankenkassen erfolge. „Diese Daten erarbeiten wir auf Basis der Medikamentierung“, sagte der Gesundheitsminister.
U-Haft für „Corona-Spucker“
Das Wiener Landesgericht für Strafsachen verhängte indes über einen positiv auf SARS-CoV-2 getesteten „Corona-Spucker“ die U-Haft. Der 30-Jährige hatte kurz vor Mitternacht in einem Spital in Richtung mehrerer Security-Mitarbeiter gespuckt. Nun wird gegen den 30-Jährigen unter anderem wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten (Paragraf 178 StGB) ermittelt. Ihm drohen im Fall einer Anklage bis zu drei Jahre Haft.
Opferzahlen steigen weiter
In anderen europäischen Ländern stiegen die Todeszahlen unterdessen weiterhin deutlich an. In Spanien starben Behördenangaben vom Donnerstag zufolge 950 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Die Gesamtzahl liege nun bei mehr als 10.000 Toten, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Der französische Gesundheitsdirektor Jerome Salomon sagte bereits am Mittwochabend, dass in Frankreich insgesamt mehr als 4000 Patienten der Covid-19-Krankheit erlegen seien. In Deutschland gab es mehr als 77.500 Infektionen. Mindestens 950 Menschen starben. Die meisten nachgewiesenen Infektionsfälle überhaupt gibt es in den USA - mehr als 215.000 waren es am Donnerstagabend.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.