Der Mangel an Pflegern spitzt sich zu. Es gibt Bonus für Betreuer aus dem Ausland und ein Einreisekorridor ist in Planung. Die Pflege ist vorerst für drei Wochen gesichert.
Der Pflegemangel spitzt sich durch die aktuelle Krise weiter zu: Wegen Einreisebeschränkungen und Quarantänevorschriften fehlt es in Kärnten an Betreuern aus Südosteuropa. Um einen Notstand zu vermeiden, hat das Land jetzt den aktuellen Bedarf für die 24-Stunden-Betreuung erhoben: Es gilt, 1600 Klienten zu versorgen. Gelingen soll das mit einer 500-Euro-Corona-Prämie für Pflegerinnen aus dem Osten – darauf haben sich nun die Sozialreferenten geeinigt. Gelingt das, betragen die Kosten für Kärnten 800.000 Euro.
„Aus derzeitiger Sicht kann die Betreuung zuhause für 90 Prozent der Betroffenen für die nächsten drei Wochen sichergestellt werden“, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Beate Prettner. Zusätzlich dazu soll das Angebot durch mobile Dienste aufgestockt werden. An einem „Reisekorridor für ausländische Pfleger“ werde gearbeitet. Dritte Säule des Krisenplans gegen Pflegeengpässe sind Kurzentren, wo im Krisenfall Klienten untergebracht werden könnten. Für diese Maßnahmen stellt der Bund Kärnten sechs Millionen Euro zur Verfügung.
Unterstützung für die Pflege
Unterstützung für die Pflege im Krisenfall bieten auch Unternehmen wie die Firma Maierhofer, die in Kärnten vier Filialen betreibt. ,Jetzt ist vor allem die Pflege zu Hause wichtig, denn eine große Anzahl an Betreuungspersonal fällt aus“, weiß auch Catarina Pfeiler von der Marketingabteilung.
Angeboten werden unter anderem Pflegebetten zum Mieten sowie spezielle Matratzen und notwendige Informationen zur Pflege Angehöriger. „Die medizinische Versorgung ist jetzt total gefordert, zum Glück helfen so viele Zivildiener mit.“
Mehr Schutz für Risikopatienten im gemeinsamen Haushalt vor dem Corona-Virus fordert unterdessen der Kärntner Nationalrat Philip Kucher. Der Kärntner Vorstoß wird heute, Freitag, im Parlament behandelt. Auch strengere Zutrittskontrollen in Pflegeheimen werden gefordert.
Thomas Leitner/Christian Tragner
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