Nach der Koordinationssitzung mit den Landeshauptleuten und der Bundesregierung wird die Kärntner Landespolitik Samstag über die Pflegesituation in Kärnten berichten - dazu treten LH Kaiser, Gesundheitsreferentin Beate Prettner und Vorsitzender des Landesseniorenbeirates, Karl Bodner: mit Maske vor die Öffentlichkeit. Die „Krone“ überträgt die Pressekonferenz live. Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert.
In Kärnten gibt es 307 Erkrankte, drei Verstorbene, 67 Genesene und elf Personen auf der Intensivstation. „Die Maßnahmen greifen“, sagt LH Kaiser. Die Regelungen bleiben aber. Nur so sei es möglich, nach Ostern (Zieldatum: Mitte April) Schritt für Schritt in Richtung Normalität zu gehen. Weiterhin liege ein besonders Augenmerk auf Personen in Spitälern und Pflegeheimen.
„Wenn gelingt, glaube ich, dass es nach Ostern wieder bergauf geht“, sagt Kaiser. Wirtschaft und Gesellschaft könnten also, wenn es weitergeht, wie bisher, nach Ostern wieder langsam hochgefahren werden. Handelsbetriebe, Lieferketten sowie der Bau könnten dann nach und nach wieder starten.
Für Rotes Kreuz und die Ärztekammer plant das Land anonymisierte Daten zu Infizierten freizuspielen, damit - wie Kaiser betont - „die Sicherheit jener Menschen gewährleistet ist, die für die Gesundheit anderer einstehen.“ Daten sollen nach Verwendung, also etwa nach dem Einsatz, wieder gelöscht werden.
Pflege in Heimen und Zuhause gesichert
In der vergangenen Woche gab es den ersten Fall einer Infizierten in einem Pflegeheim. „Es wurden alle Maßnahmen festgelegt, damit eine weitere Infektion ausgeschlossen werden kann“, sagt Prettner. Die Frau in Völkermarkt habe sich außerhalb ihrer Arbeit angesteckt. Prettner: „Es wurde eine Absonderung nach den Vorgaben des Bundes getätigt.“ Mitarbeiter mit Symptomen wurden getestet.
Erst im vergangenen Jahr habe Kärnten abseits von Corona einen Maßnahmenplan für Hygiene in Pflegeheimen ausgearbeitet. Für Prettner der Grund dafür, dass die Situation in Kärnten so gut verläuft. Für die derzeitige Situation gibt es einen gesonderten Plan mit zahlreichen Maßnahmen, außerdem wurde ein Notfallplan inklusive weiterer Schutzkleidung usw. ausgearbeitet, falls es zu einem Fall in einem Pflegeheim kommen sollte.
Zukünftig wird vor jede Aufnahme in ein Pflegeheim eine Testung erfolgen. „Das ist sichergestellt. Die konkreten Abläufe werden gesetzt“, sagt Prettner. Nächste Woche sollen die Tests starten.
Über die Wirtschaftskammer sei man mit Pflege-Agenturen im Gespräch. Auch die Pflege Zuhause ist gesichert. Einheitlich in Österreich wird eine Anreiz gesetzt: Pflegekräfte aus dem Osten bekommen einen 500-Euro-Bonus, wenn sie ihren Aufenthalt in Österreich verlängern. „Wir haben Maßnahmen gesetzt, um einen Engpass zu vermeiden“, sagt Prettner. Im Notfall wären Kuranstalten eine Ausweichlösung. So lange wie möglich, wolle man aber die Heimpflege weiterhin so belassen, wie sie ist.
Ungewohnte Ostern
Gerade die Osterfeiertage werden heuer anders sein, als gewohnt. Kaiser und Prettner appelieren: „Halten Sie sich an die Maßnahmen!“ Vorsitzender des Landesseniorenbeirates, Karl Bodner: „Wir nehmen die Maßnahmen sehr ernst! Wenn sich die Menschen daran halten, ist ein großer Schritt gemacht.“ Sein Dank geht an Gemeinden, die ältere Menschen mit Bringdiensten und Hilfeleistungen unterstützen.
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