Corona-Verschärfung
Lombardei führt Maskenpflicht für alle Bürger ein
Im besonders hart von der Coronavirus-Pandemie getroffenen Italien werden die Maßnahmen zur Eindämmung erneut verschärft: Als erste italienische Region führt die Lombardei eine Mundschutzpflicht für alle Bürger ein, die ihre Wohnung verlassen. Sollten die Menschen über keine Maske verfügen, müssen sie sich mit einem Schal oder einem Tuch Nase und Mund bedecken, hieß es in einem Erlass der lombardischen Regierung, der am Sonntag in Kraft tritt. Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer ist indessen in Italien am Samstag innerhalb von 24 Stunden um 681 auf insgesamt 15.362 gestiegen, das liegt unter dem Durchschnitt der vergangenen Tage.
Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte müssen Kunden Wegwerfhandschuhe und Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen. Blumenhändler dürfen offen halten. Sport darf nur in einem Umfeld von 200 Metern von der eigenen Wohnung betrieben werden. Hundebesitzer dürfen nur im Umkreis von 200 Metern von der eigenen Wohnung mit ihrem Vierbeiner spazieren gehen, geht aus dem Erlass hervor.
In der norditalienischen Region Venetien gelten seit Samstag noch rigorosere Maßnahmen zur Eingrenzung der Corona-Pandemie. Vorgesehen sind Neuerungen wie die Schließung der Supermärkte am Sonntag. In Supermärkten dürfen Kunden nur einkaufen, wenn sie Schutzmaske und Handschuhe tragen.
Der traditionsreiche Markt an der Rialto-Brücke in Venedig ist seit Samstag abgeriegelt. Lediglich ein Zugang wurde für Kunden offen gehalten. Die Polizei kontrollierte, dass Kunden nur einzeln bei den Ständen einkaufen.
681 Tote innerhalb von 24 Stunden in Italien
Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer stieg in Italien innerhalb von 24 Stunden um 681 auf insgesamt 15.362, das liegt unter dem Durchschnitt der vergangenen Tage. Der Höhepunkt war am 26. März mit einem Rekord von 969 Gestorbenen an einem Tag erreicht worden. Die Zahl der Infizierten in Italien kletterte von 85.388 auf 88.274, teilte der Zivilschutz mit.
Erstmals seit gut einem Monat ist indessen die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Intensivpatienten in Italien gesunken. 3994 Menschen würden derzeit auf Intensivstationen behandelt, 74 weniger als am Vortag, sagte Zivilschutz-Chef Angelo Borrelli am Samstag. „Das sind sehr wichtige Neuigkeiten, denn das verschafft unseren Krankenhäusern eine Atempause“, sagte Borrelli. In der besonders schwer betroffenen Region Lombardei konnten demnach etwa 50 Patienten die Intensivstation verlassen.
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