Die derzeit freiwillig eingesetzte Corona-App des Roten Kreuzes speichert Kontakte auf Wunsch bald automatisch. Ab Donnerstag werde es eine Aktualisierung geben, kündigte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik am Sonntag an. Auch Verdachtsmeldungen können in der aktualisierten Version abgegeben werden. Knapp 200.000 Menschen nutzen laut Rotem Kreuz derzeit die App.
Die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes sei die erste App mit diesen Funktionen in Europa, so Foitik. Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, betonte außerdem abermals, dabei größten Wert auf den Datenschutz gelegt zu haben. „Das haben uns auch die führenden Datenschützer Österreichs bestätigt.“ An der automatischen Speicherung habe man mit einem Entwicklerteam von Accenture Österreich gearbeitet.
Nutzung nicht verordnet
Nach wie vor ist die Nutzung der Corona-App nicht verordnet. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte sich zuletzt für eine Verpflichtung ausgesprochen und damit viel Staub aufgewirbelt. Am Sonntag trat er nun doch dafür ein, die Handy-App nur freiwillig zu nutzen. In der ORF-Sendung „Hohes Haus“ erklärte er: „Wir bleiben am Weg der Freiwilligkeit.“ Gleichzeitig warb der Parlamentschef für die Nutzung. Auch er habe sich die App schon heruntergeladen. Das Rote Kreuz habe hier hervorragende Pionierarbeit geleistet.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wollte sich zwar nicht auf einen verpflichtenden Einsatz der Software festlegen, bestätigte aber, auf Tracking setzen zu wollen. Österreicher, die kein Smartphone besitzen, könnten mit Schlüsselanhängern ausgestattet werden.
Rotes Kreuz setzt auf Freiwilligkeit
Das Rote Kreuz selbst hatte sich gegen eine Verpflichtung zur Nutzung der App ausgesprochen. „Wir gehen davon aus, dass alle Menschen Interesse haben, ihre Familienmitglieder zu schützen“, sagte Opriesnig nun dazu. „Daher setzen wir darauf, dass möglichst viele Menschen die App freiwillig installieren.“ Freiwilligkeit sei ein Grundpfeiler der Rotkreuz-Bewegung. Eine Verordnung sei weder sinnvoll noch kontrollierbar.
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hält gar nichts von der „Stopp Corona“-App, wie er in einem Interview mit der „Krone“ klarmachte. Und: „Ich lade sie mir sicher nicht herunter.“
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