Das oftmalige Tierleid auf langen Transporten bewegt auch in Corona-Zeiten viele. In Oberösterreich wurden im Jahr 2019 insgesamt 47.597 Tiertransporte kontrolliert, also in etwa jeder Zweite, zieht der zuständige Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) Bilanz. Oberösterreich setzt dabei auch einen eigenen Tiertransportinspektor.
„Oberösterreich und Salzburg haben als einzige Bundesländer einen eigenen Tiertransportinspekteur, der Kontrollen auf den Straßen durchführt, gemeinsam mit der Polizei“, betont Steinkellner: „Dieser Experte leistet pro Jahr über 300 Kontrollstunden.“ 172 Transporte hat er im Jahr 2019 überprüft; in 92 Fällen waren diverse Maßnahmen nötig, in 11 Fällen kam es zur Anzeige.
Die Mängelliste bei den Transporten
Die Jahresstatistik 2019 weist außerdem 2787 Kontrollen am Versandortund 44.638 Kontrollenam Bestimmungsort (vor allem durch Tierärzte), aus. Hieraus resultieren 25 weitere Anzeigen. „Die meisten Mängel bezogen sich auf die Ladedichte, die Beförderungsdauer sowie auf die von den Fahrzeugen ausgehende Verletzungsgefahr und im Vorjahr besonders auf die Beförderung transportunfähiger Tiere. Erst dann folgen die früher häufigen Dokumentationsmängel“, erläutert Steinkellner.
90.000 Tiertransporte pro Jahr
Pro Jahr dürften in und durch Oberösterreich etwa 90.000 Tiertransporte unterwegs sein; etwa die Hälfte wird also auch kontrolliert.
Anschober plant Erlass wegen Corona-Krise
In Zeiten der Corona-Krise sind vor allem die langen Grenzwartezeiten das größte Problem bei Tiertransporten. Hier arbeitet das Gesundheitsministerium von Rudi Anschober (Grüne) an einem Erlass zur vorübergehenden Aussetzung grenzüberschreitender Tiertransporte. Das sei aber rechtlich schwierig, weil man sich im Bereich einer EU-Verordnung bewegt. „Ich hoffe auf eine Lösung in dieser Woche“, so Anschober.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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