Coronavirus-Krise
Italien: Todesbilanz erstmals klar rückgängig
Hoffnungsschimmer in Italien: Unsere südlichen Nachbarn melden erstmals eine klar sinkende Zahl der täglichen Covid-19-Todesopfer. Trotz sinkender Zahlen rechnet Rom aber weiter mit harten Zeiten. „Wir müssen die Wahrheit sagen: Die Situation ist weiterhin dramatisch. Der Notstand ist nicht zu Ende, die Gefahr ist nicht verbannt. Auf uns warten noch schwierige Monate“, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza. Der Anstieg der Todesfälle schwächt sich indessen auch in Frankreich erstmals seit einer Woche wieder ab.
Die Zahl der Toten stieg am Sonntag in Italien innerhalb von 24 Stunden um 525 auf insgesamt 15.887, das ist der niedrigste Wert seit dem 19. März. Der Höhepunkt war am 26. März mit einem Rekord von 969 Verstorbenen an einem Tag erreicht worden. Die Zahl der Infizierten kletterte indessen von 88.274 auf 91.246, teilte der Zivilschutz mit. Die Zahl der Patienten auf der Intensivstation lag bei 3997 Menschen. 28.949 Menschen befinden sich noch in den italienischen Spitälern. Sowohl die Zahl der Kranken in den Spitälern insgesamt als auch jene auf den Intensivstationen ging zurück.
Niedrigster Anstieg bei Zahl der Toten seit Tagen in der Lombardei
In der Lombardei, der innerhalb des Landes am stärksten betroffenen Region, wurden 249 Todesopfer an einem Tag gemeldet, wodurch die Zahl der Toten seit Beginn der Epidemie auf 8905 kletterte. Das ist der niedrigste Anstieg seit mehreren Tagen. Die Zahl der Neuinfizierten sinkt in der Lombardei schrittweise. Zum zweiten Tag infolge sank die Zahl der Patienten auf der Intensivstation auf 1317 Personen.
„Die Epidemiekurve beginnt zu sinken. Auch die Zahl der Todesopfer sinkt. Das bezeugt, dass die Ausgangssperre positive Resultate zeigt. Dieses Resultat muss jedoch Tag für Tag verteidigt werden. Wir müssen die Maßnahmen auch in den nächsten Tagen strikt einhalten“, sagte der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut ISS, Silvio Brusaferro.
Conte ruft Italiener zu weiterer Disziplin auf
Während in der fortdauernden Krise die Zahl der Italiener wächst, die wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre bestraft werden, hat der italienische Premier Giuseppe Conte am Wochenende seine Mitbürger zu Verantwortung aufgerufen. „Wir verlangen von den Menschen ein großes Opfer, doch dies ist der einzige Weg. Nur wenn wir uns an die Regeln halten, werden wir den Notstand bewältigen“, so Conte im Interview mit dem TV-Kanal NBC News.
Conte erklärte, er könne nicht sagen, wann der Lockdown in Italien zu Ende gehen wird: „Wir folgen den Anweisungen unserer wissenschaftlichen Berater. Wir haben nach bestem Wissen gehandelt und die Resultate bezeugen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Der Premier rief zur „internationaler Zusammenarbeit“ gegen die Epidemie auf. „Alle Länder der Welt kämpfen gegen denselben Feind. Wir kämpfen alle an der vordersten Front. Daher ist eine Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern wichtig. Es ist strategisch, dass eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene besteht“, sagte Conte.
Anstieg der Todesfälle in Frankreich schwächt sich ab
Frankreich registrierte indessen am Sonntag den niedrigsten Anstieg bei den Corona-Todesfällen seit einer Woche. 357 Krankenhauspatienten starben binnen 24 Stunden an der vom neuartigen Coronavirus verursachten Lungenkrankheit Covid-19, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten.
Die Gesamtzahl der Todesfälle infolge einer Corona-Infektion erhöhte sich demnach auf 8076. Rund 5900 von ihnen starben in Krankenhäusern. Die übrigen Infizierten waren den Angaben zufolge in Altersheimen oder anderen medizinisch-sozialen Einrichtungen untergebracht.
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