Corona-Liveticker

Wegen Verstößen: 50 Anzeigen pro Tag

Kärnten
05.04.2020 23:07

- 332 Fälle!
- Viertes Todesopfer in Kärnten zu beklagen
- Keine Neuinfektionen in Osttirol
- Neun weitere Erkrankungen gemeldet
- Kärnten bleibt Test-Vorbild bei Pflegeheimen
- Rund 50 Anzeigen pro Tag

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert! 

In Kärnten ist die Zahl der Infizierten von 319 auf 330 angestiegen!

Die Verteilung der Infektionen auf die Bezirke:

Klagenfurt Stadt: 62
Klagenfurt Land: 36
Villach Stadt: 19
Villach Land: 43
Feldkirchen: 10
Hermagor: 3
St. Veit: 39
Spittal: 36
Völkermarkt: 47
Wolfsberg: 35

Rund 50 Anzeigen pro Tag
Wegen Verstößen gegen Coronavirus-Maßnahmen werden in Kärnten täglich im Durchschnitt 50 Anzeigen von der Polizei erstattet. „Wir suchen in erster Linie das Gespräch“, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio am Montag zur APA, es werde aber auch gestraft. Die Entscheidung über die Strafhöhe liege bei Bezirkshauptmannschaften und Magistraten, die auch Anzeigen verwerfen können.

Im Magistrat Klagenfurt stieg mit dem Wochenende die Anzahl der eingelangten Anzeigen von 344 auf 391. Es gehe auch hier großteils um „die üblichen Verdächtigen“, die mit ihren Bierdosen irgendwo zusammenstehen, hieß es von der Stadtpresse. Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land, hat bisher 20 Anzeigen vorliegen, die jetzt geprüft werden. „Es ist gut, dass die Polizei kontrolliert, aber wir müssen schauen, dass das, was angezeigt wird, auch einem Straftatbestand zuzuordnen ist.“ Gewisse Regelungen seien einfach unklar, die Auslegung strittig.

Polizeisprecher Rainer Dionisio ist trotz der 1084 Anzeigen, die seit Mitte März erstattet wurden, mit der Disziplin der Bürger sehr zufrieden. Im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl gebe es wenige Anzeigen, circa die Hälfte davon betreffe die Landeshauptstadt. 

Kärnten weiter Vorreiter in Sachen Testungen
Bei der Videokonferenz der Gesundheitsreferentinnen und -referenten mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober zeigte sich einmal mehr, dass Kärnten im Bereich der Pflegeheime eine österreichweite Vorreiterrolle einnimmt: So ist Kärnten das einzige Bundesland, das Testungen von Neuzugängen veranlasst. „Auch jene Pflegeheimbewohner werden getestet, die aus einem Spital entlassen werden und in ihr Pflegeheim zurückkommen“, informierte Prettner.

„Außerdem, und darüber bin ich sehr glücklich, gab es unter den Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern in Kärnten noch keine bestätigte Infektion. Das ist sicher darauf zurückzuführen, dass wir sehr früh sehr strikte Vorkehrungen getroffen haben“, ist Prettner überzeugt.

Geschäfte bis 400 Quadratmeter und Baumärkte öffnen wieder
Die Ausgangsbeschränkungen bleiben bis Ende April aufrecht. Doch Geschäfte bis 400 Quadratmeter und auch Baumärkte dürfen ab 14. April wieder öffnen!
Die Schulen, Restaurants sowie Hotels haben bis Mitte Mai geschlossen, Unis das ganze Semester. Frisöre dürfen ab 1. Mai wieder loslegen.  Sämtliche Veranstaltungen sind aber bis Ende Juni verboten.

Diözese Gurk-Klagenfurt streamt alle Osterfeiern 
Die Feierlichkeiten rund um das Osterfest sind für die katholische Kirche der Höhepunkt des Kirchenjahrs. Die Diözese Gurk-Klagenfurt hat sich entschieden, alle wichtigen Feiern als Livestream zu übertragen. Diözesanbischof Josef Marketz wird an den Heiligen Drei Tagen unter Einhaltung der behördlichen Vorgaben ohne physische Anwesenheit von mitfeiernden Gläubigen die Gottesdienste feiern.

Im Klagenfurter Dom wird Bischof Marketz die Liturgien der „Heiligen Drei Tage“ feiern und am Karsamstag eine Speisensegnung durchführen. Die Messe vom Letzten Abendmahl feiert Marketz am Gründonnerstag um 19.00 Uhr in der Klagenfurter Domkirche. Am Karfreitag leitet der Kärntner Bischof um 19.00 Uhr die Karfreitagsliturgie. Am Karsamstag wird er um 12.00 Uhr die Speisensegnung durchführen. Die Osternachtsliturgie beginnt um 20.00 Uhr. Die Gottesdienste im Klagenfurter Dom werden musikalisch von verschiedenen Musikern begleitet und sind live aufwww.kath-kirche-kaernten.at/domklagenfurtliveübertragen.

Grenzübergang zu Slowenien wieder offen
Seite heute, Montag, ist der Grenzübergang Grablach-Holmec für Pendler wieder geöffnet. Von 5 bis 8 Uhr früh und von 15 bis 18 Uhr ist das Passieren möglich. Gesundheitskontrollen erfolgen trotzdem. Der Grund der Wiedereröffnung war, dass die Sperre für einige Pendler für Unmut gesorgt hatte. 
Weitere mögliche Übergänge entlang der Grenze zu Slowenien und Italien:
- B80 Lavamünd: 5 bis 23 Uhr
- B91 Loibltunnel: 5 bis 21 Uhr
- A11 Karawankentunnel: durchgehend geöffnet
- A2 Arnoldstein: durchgehend geöffnet
- B83 Thörl-Maglern: 7 bis 18 Uhr

Gemeinde ruft zum Wassersparen auf!
“Die aufgrund der „COVID-19“-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen haben insofern auch Auswirkungen auf unsere Wasserversorgung, als dass der Wasserverbrauch um bis zu 20 % gestiegen ist. Das relativ trockene Vorjahr sowie der bekannt zu milde und niederschlagsarme Winter verschärfen die Situation zusätzlich, sodass zwar die Versorgung der Liegenschaften mit Trinkwasser und die Bereitstellung von Löschwasser für Notfälle sichergestellt ist, trotzdem wird die betroffene Gemeindebevölkerung aufgerufen, mit dem Wasserverbrauch sorgsam umzugehen“, heißt es in einem Posting der Gemeinde Frantschach-St.Gertraud. 

Das Traumwetter am Palmsonntag war dann offenbar doch (zu) sehr verlockend; so wurden in ganz Kärnten viele Spaziergänger und Radfahrer gesehen und nur sehr wenige trugen Masken und hielten die empfohlenen Abstände ein.

Grillpartys mit mehreren Personen
Auch der Blick in so manche Gärten zeigte einen oft sorglosen Umgang; sogar Grillpartys mit mehreren Personen waren keine Seltenheit. Schuld daran dürfte auch in Kärnten die Verwirrung um den „Ostererlass“ gewesen sein, der eine Art von „kleinen Feiern“ zu erlauben schien.

Doch es wird weiter händeringend um Disziplin ersucht. Die Gefahr, vor allem einer zweiten Infektionswelle, ist nicht vorbei, auch wenn die Zahl der Infizierten im Land weiterhin relativ gering im Vergleich zu anderen Bundesländern ist:

319 Positiv-Getestete (Stand: Sonntag, 22 Uhr), zeigen in Kärnten eine Steigerung um neun Personen. Auch aus Osttirol wird eine Abflachung der Infektionskurve gemeldet.

Todesopfer zeigte keine Corona-Symptome
Gleichzeitig zeigt aber der vierte Todesfall die Gefährlichkeit des Virus auf; und auch die Tücke dieser Krankheit. Denn der 88-jährige Mann, der Samstag im Krankenhaus Villach verstarb, hatte zwar mehrere Vorerkrankungen, zeigte jedoch keinerlei Corona-Symptome, als er im Spital aufgenommen wurde.

Von den Kärntner Erkrankten befinden sich übrigens 35 in Krankenhäusern, 13 auf Intensivstationen.

Aus Osttirol werden unterschiedliche Zahlen gemeldet: 127 auf Bezirksebene, 108 laut Ministerium.


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