Die Quarantäneverordnung, die am 19. März für alle 279 Tiroler Gemeinden erlassen worden war, wird am Dienstag aufgehoben. Das teilte Landeshauptmann Günther Platter am frühen Montagnachmittag in einer Videopressekonferenz mit. Die bundesweiten Ausgangsbeschränkungen gelten aber weiterhin - wie von der Regierung bereits zu Mittag bekannt gegeben - vorerst bis Ende April.
Davon ausgenommen seien vorerst noch die Orte im Paznaun (darunter Ischgl), St. Anton und auch Sölden. Wie es dort weitergeht, werde im Laufe der Woche evaluiert.
„Harte Maßnahmen zeigen Wirkung“
„Wir waren in Tirol die Ersten, die Orte und Seilbahnen gesperrt und die Wintersaison beendet haben“, betonte Platter. Auch sonst waren die Maßnahmen strenger als in anderen Bundesländern. So durfte etwa die Heimatgemeinde nur dann verlassen werden, wenn es um die Deckung der Grundversorgung ging oder um die Daseinsvorsorge - und auch dann nur bis zum nächsten Ort. Auch zur Arbeit durfte man sich begeben, das blieb auch über mehrere Gemeinden hinweg möglich.
Dass die Kurve bei den Neuinfektionen zuletzt abflachte und die Zahl der Genesenen stieg, führte Platter auf diese „harten Maßnahmen“ zurück - und auf die Disziplin der Bevölkerung.
Wieder mehr Bewegungsfreiheit
Mit der Angleichung an die Maßnahmen des Bundes dürfen somit auch wieder die Gemeindegrenzen überschritten werden - etwa, um sich zu bewegen. Platter richtete in diesem Zusammenhang einmal mehr einen Appell an die Bevölkerung: „Auf gefährliche Sportarten sollte unbedingt weiter verzichtet werden!“
Grundsätzlich erlaubt ist: Fahrt zur Arbeit, einkaufen, anderen Menschen helfen und Bewegung im Freien. „Bei allen Aktivitäten ist aber jedenfalls weiter Abstand zu anderen zu halten.“
Einschränkungen beim Osterfest
Größere Zusammenkünfte von Familie und Freunden - etwa zu Ostern - sind absolut tabu, wurde einmal mehr betont. Platter: „Ostern bitte nur mit jenen Personen feiern, mit denen man gemeinsam im Haushalt lebt!“
Warnung vor zweiter Welle
Vor einer möglichen zweiten Infektionswelle warnte indes Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck. „Wir sehen, dass die Infektionszahlen zurückgehen, aber wir wollen sicher gehen, dass keine zweite Welle kommt“, so Lass-Flörl. Die Bevölkerung müsse nun lernen, mit der Freiheit umzugehen und gleichzeitig die Regeln zu befolgen.
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