Im „ZiB 2“-Interview hat Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montagabend über die Corona-Krise in Österreich gesprochen. Auf die Frage, ob der noch vor einer Woche befürchtete Sturm ausbleibe, sagte der Kanzler: „Der Sturm findet gerade statt, aber Gott sei Dank nicht in Österreich, sondern in vielen anderen Ländern.“ Wenn sich die Menschen weiterhin so vorbildlich verhalten, könnte es jedoch möglich sein, dass dieses Schicksal Österreich erspart bleibe.
Der Erfolg der österreichischen Maßnahmen lasse sich auch daran erkennen, dass „viele andere Länder unsere Maßnahmen kopieren“, so der Bundeskanzler. Die Coronavirus-Durchseuchung in Österreich liege derzeit bei maximal einem Prozent, weshalb das Konzept der Herdenimmunität niemals hätte gelingen können.
„Wir haben unterschiedliche Parameter, auf die wir schauen“, sagte Kurz in Bezug auf die von der Regierung verwendeten Datenquellen zur Bewertung der Lage. Zum Beispiel müsse man das Ergebnis der Corona-Tests noch einmal hochrechnen, weil etwa 80 Prozent der Infizierten keine oder nur sehr milde Symptome hätten.
Kanzler verurteilt Vergleiche zwischen Corona und Grippe
„Wer so argumentiert, der argumentiert einfach dumm“, sprach Kurz Vergleiche zwischen dem Coronavirus und der herkömmlichen Grippe an. Bei Grippeepidemien seien keine Intensivbetten in dieser hohen Anzahl und auch keine Beatmungsgeräte notwendig. Durch das rasche Handeln hätte man einen schlimmeren Ausgang mit bis zu „Hunderttausenden Toten“ verhindert.
Contact-Tracing-App „Stopp Corona“ bleibt freiwillig
Über die „Stopp Corona“-Handy-App sagte Kurz, dass diese freiwillig bleiben würde und dass die digitale Unterstützung des Trackings enorm wichtig sei, um potenzielle Kontakte von positiv getesteten Personen zu identifizieren.
Ausgangsbeschränkungen bis Ende April verlängert
Der Exit-Plan der Regierung für ganz Österreich sieht für die nahe Zukunft vor, dass die Ausgangsbeschränkungen bis Ende April verlängert werden, der Handel nach Ostern schrittweise öffnet. Das hänge jedoch von den Infektionszahlen ab. „Wenn sie sich weiter in die richtige Richtung entwickeln, erfolgt der nächste Schritt mit 1. Mai“, kündigte Kurz an.
Veranstaltungen gibt es frühestens ab Juli wieder
Zu bleiben Schwimmbäder und Sportanlagen, Veranstaltungen können frühestens wieder ab Juli besucht werden. Die Schulen sollen frühestens im Mai wieder öffnen. Außerdem wird es eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln geben.
Den Fahrplan für die stufenweise Wiederöffnung der Wirtschaft mit „eingebauter Notbremse“ präsentierte die Regierungsspitze in einer Pressekonferenz am Montag.
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