Aus 17. Jahrhundert

Heute Corona, einst Pest: Schwurtafel von St. Veit

Kärnten
07.04.2020 06:29

Spektakuläres Exponat im Museum St. Veit zeigt verblüffende Parallelen über Jahrhunderte.

Das Exponat stammt aus dem Jahr 1636, ist damit fast 400 Jahre alt. Professor Heinz Ellersdorfer: „Es handelt sich dabei um eine Schwurtafel in der Größe eines Jausenbretts.“

Die Tafel ist geprägt von einem Spruch, der (auszugsweise) lautet:

„Alle, die in diese Stadt St. Veit wollen, sollen bei ihrem Eid und Gewissen schwören, dass sie drei Wochen ihres Wissens an keinem Orte, da die erschröckliche (sic!) Seuche der Pestilenz regiert, gewesen seien und beherbergt haben. Welche das tun, sollen in die Stadt gelassen werden.“

Eid auf die Bibel
Kommt Ihnen bekannt vor? Es wird noch besser, denn bei „falscher Anzeigung und Verhaltung“ soll „gegen den selben Straf an Leib und Gut verfahren werden.“ Der Text wurde Reisenden vorgelesen, die auf die Bibel diesen Eid ablegen mussten. Ex-Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl: „Ein wirklich obskures Objekt! Daher haben wir vor Jahren für die Stadt ein Replikat anfertigen lassen. Das Original befindet sich in der Urkundensammlung des Archivs.“

Man habe in diesem 17. Jahrhundert durchaus über die Übertragbarkeit der Pest Bescheid gewusst, so Wadl. „Man reagierte mit Abriegelungen und Quarantäne.“ Kommt Ihnen bekannt vor?

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