Maria Großbauer wurde positiv auf Covid-19 getestet - noch steht sie unter Quarantäne. Adabei sprach mit der Kultur-Lady über ihren Verlauf und den unsichtbaren Feind unter uns.
Vor rund drei Wochen merkte die ÖVP-Abgeordnete zum Nationalrat und Ex-Opernball-Lady Maria Großbauer, dass etwas mit ihr nicht stimmte. „Am Anfang waren es nur sehr geringe Beschwerden: etwas müde, Kopfweh, leichtes Hüsteln. Dann kam etwas Fieber, aber immer nur so 37,4. Mal war es da, dann wieder weg“, erzählt sie über die ersten Anzeichen. „Nach einigen Tagen kamen dann eindeutige Lungenbeschwerden dazu und ich wusste: Jetzt muss ich die Hotline 1450 anrufen.“
Wie kam es dann zur Diagnose? „Ich hatte bei allem großes Glück. Ich hatte mich auf eine längere Wartezeit bei der Hotline eingestellt, aber es hat nur kurz geläutet. Ich wurde befragt und dann sagte man mir, dass das Test-Team innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage kommt - vielleicht auch in der Nacht, also sollte man auch nachts am Telefon erreichbar sein. Sie kamen dann aber schon am nächsten Tag nachmittags. Das war auch für mich sehr unwirklich: Wenn zwei Personen in totalem Schutzanzug die Stiegen raufkommen und man sich plötzlich selbst in dieser irrealen Situation wiederfindet. Dann musste ich warten - sechs Tage nach dem Abstrich kam das Ergebnis: Er war positiv.“
„Dachte nicht, dass es mich selbst erwischt“
Wie fühlt man sich, wenn man einer der Menschen der Corona-Kurve ist - wie in einem falschen Film? „Ja. Ich hätte mir nicht gedacht, dass es mich selbst erwischen würde, und diese Tatsache hat sich schon eigenartig angefühlt. Wann genau ich mich infiziert habe, kann man nicht sagen, da es ja eine längere Inkubationszeit gibt.“
Dabei sei die 39-Jährige schon immer mit Handhygiene besonders gründlich gewesen, sie erinnert sich an ihren letzten Opernball: „Sogar auf der Feststiege, wo Dominique Meyer und ich sehr vielen Menschen die Hand geschüttelt haben, hat Dominique ein Desinfektionsmittel aus dem Frack geholt.“
Nach dem ersten Schock habe sie dann nur noch gehofft, dass ihr Verlauf ein milder bleiben würde und sie nicht ins Krankenhaus muss. „Gott sei Dank war es so! Aber ich habe natürlich - so wie viele - die Berichterstattungen intensiv mitverfolgt und gesehen, wie schlimm es vor allem bei unseren lieben Nachbarn in Italien gekommen ist. Bei uns hat man Gott sei Dank viel früher konsequent reagiert“, erzählt die Mutter eines Sohnes weiter.
„Ich bin dann auf die Ausziehcouch gezogen“
Die Kultur-Lady hat sich dann schnell isoliert: „Ich bin auf die Ausziehcouch in unserem Bürozimmer gezogen. Freunde haben für uns eingekauft und sogar fertiges Essen vor die Tür gestellt. Einige Nachbarn haben auch angeboten einzukaufen - das war ein wunderschönes Gefühl! Aber es bleibt eine große Herausforderung für die gesamte Familie.“
Die zweiwöchige Quarantäne hat sie bald hinter sich: „Ich bin noch ein paar Tage in ,Absonderung‘, fühle mich aber schon zu 99 Prozent gesund. Deshalb werde ich mich die nächsten Tage um die Genesungsformalitäten kümmern. Ich freu mich schon riesig auf meinen ersten Spaziergang in der Frühlingssonne! Einmal um den Block, das wär schon was.“
Was würden Sie nach dieser Erfahrung nun den Menschen da draußen sagen? „Es ist so wichtig, dass wir gerade jetzt bis und über Ostern alle zusammenhalten - so toll wie bisher! Daheim bleiben, keine Familienfeste, Abstand halten, Mund-Nase-Schutz verwenden, damit wir dann hoffentlich bald wieder schrittweise in unser geliebtes Leben zurückkönnen. Wir schaffen das!“
Adabei Lisa Bachmann, Kronen Zeitung
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