Die Dienstanweisung sieht vor, "bei gleichwertiger Qualität hinkünftig auf Continental- bzw. Semperit-Produkte zu verzichten", hieß es. Der Fall Semperit ist für den Bürgermeister "ein Beispiel eines inhumanen ökonomischen Gesellschaftssystems, in dem die Profitinteressen einiger Weniger über dem Wohl der arbeitenden Menschen stehen".
Knappe Milliarde Schilling Förderung vom Bund erhalten
Auch die Republik Österreich habe noch ihre Zeche dazugezahlt, erinnerte Knotzer, dass Continental zusätzlich für einen Kaufpreis von damals rund 440 Millionen Schilling (32,0 Millionen Euro) im Jahr 1985 neben der Marke, den gesamten Vermögenswerten, einem Werk in Tschechien, einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung auf hohem Niveau und "alles in allem eine knappe Milliarde Schilling (72,7 Millionen Euro) Förderung von der Republik erhalten" habe.
"In diesen Tagen verlassen die letzten Auslauf-Angestellten das Semperit-Werk in Traiskirchen", teilte die Stadtgemeinde weiter mit. "Die gemeinsame - über hundertjährige - Geschichte ist zu Ende." Die Stadt setze den bewussten Schritt in ihrem Beschaffungswesen als ein "Symbol gegen solche Multistrategien", so Knotzer.
"Schwarze Liste" von Unternehmen gefordert
Die SP Traiskirchen forderte darüber hinaus am Montag auch eine "Schwarze Liste" für das Bundesbeschaffungswesen. Die zuständigen Ministerien sollten dem Beispiel von Bürgermeister Knotzer folgen, betonte der geschäftsführende Stadtparteivorsitzende Andreas Babler. "Jene Betriebe, die ähnlich der Continental in Traiskirchen bundesweit agiert haben, sollten demnach zukünftig bei gleichwertiger Qualität anderer Anbieter keinerlei Aufträge seitens der Republik bzw. von öffentlichen Einrichtungen erhalten."
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