Robert-Koch-Institut

Smartwatch-Träger sollen ihre Vitaldaten „spenden“

Web
07.04.2020 12:59

Wo und wie schnell breitet sich das Coronavirus aus? Antworten auf diese Fragen erhofft sich das deutsche Robert-Koch-Institut jetzt aus den Daten von Smartwatches und Fitnessarmbändern. Deren Träger sind dazu aufgerufen, über eine eigens programmierte App ihre Daten zu spenden.

Die freiwillig zur Verfügung gestellten Daten sollen es den Wissenschaftlern des Instituts ermöglichen, genaue Einblicke in die Verbreitung des Coronavirus zu bekommen. Die App diene nicht der Nachverfolgung von Personen, betonte das Robert-Koch-Institut in einer Mitteilung, sondern könnten ergänzend zu den offiziellen Meldedaten dabei helfen, „Infektionsschwerpunkte besser zu erkennen und dazu beitragen, ein genaueres Bild über die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 zu gewinnen.“

(Bild: Syda Productions/stock.adobe.com)

Aufschluss über Symptome durch Vitaldaten
Die der für iOS und Android erhältlichen Datenspende-App zugrundeliegende Idee sei, dass Menschen regelmäßig mit Smartwatches oder Fitnessarmbändern ihre Vitaldaten aufzeichneten. Dazu zählten der Ruhepuls, Schlaf und das Aktivitätsniveau. Bei einer akuten Atemwegserkrankung änderten sich diese Vitalzeichen in den meisten Fällen deutlich, weshalb auch typische Covid-19-Symptome wie Fieber durch die App erkannt werden könnten, so die Forscher.

„Wenn in einer ausreichend großen Stichprobe die Anzahl der symptomatischen Patienten erfasst werden kann, könnte uns das dabei helfen, früher Rückschlüsse auf Infektionsgeschehen, Verbreitung und auch auf die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen zu ziehen“, sagt Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Ähnliche Fallschätzungen in den USA auf Basis von Smartwatch- und Fitnessarmband-Daten in Grippewellen hätten sich demnach als sehr treffgenau erwiesen.

Daten sollen in Karte einfließen
Erfasst wird über die Datenspende-App neben den Vital- und Körperdaten (Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht) auch einmalig die Postleitzahl des Nutzers. Alle Daten werden dem Institut nach wissenschaftlich aufbereitet und fließen im Anschluss in eine Karte ein, welche die regionale Verbreitung potenziell Infizierter bis auf Ebene der Postleitzahl zeigt. Die Karte soll regelmäßig aktualisiert und unter corona-datenspende.de veröffentlicht werden.

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