Auch die Stadt Salzburg will ab kommenden Dienstag die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie schrittweise zurücknehmen. Die bisher geschlossenen Parks und Kinderspielplätze werden dann bis auf weiteres wieder geöffnet. Auch die Bauernmärkte am Universitätsplatz, Kajetanerplatz und in Lehen finden ab 14. April wieder statt. Beim Wochenmarkt Schranne will die Stadt hingegen noch zuwarten.
„Wir haben die Maßnahmen der Bundesregierung restriktiv oder sogar noch restriktiver umgesetzt“, erklärte Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) am Dienstag bei einem Video-Pressegespräch. Nun wolle man sich - mit äußerster Behutsamkeit - wieder einer gewissen Normalisierung nähern. Voraussetzung: Die Infektionszahlen müssen sich weiter in die richtige Richtung entwickeln.
Schutzmaskenpflicht auf den Märkten
Die angedachten Lockerungen sind jedoch mit Einschränkungen verbunden. So sind auf den Wochenmärkten vorerst nur Stände für Produkte des täglichen Lebens zugelassen. Alle anderen Verkäufer müssen sich zumindest die ersten beiden Wochen nach Öffnung noch gedulden. Und: Auf den Märkten wird Schutzmaskenpflicht gelten. Nächsten Dienstag soll auch der Recyclinghof der Stadt wieder seine Pforten öffnen. Allerdings gelten auch hier zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen. So darf unter anderem nur eine Person pro Auto aussteigen, maximal können zwei Kubikmeter Müll entsorgt werden. Auch die Entladehilfe durch das Personal entfällt.
Aussetzung der Kurzparkzonen bleibt
Die Aussetzung der Kurzparkzonen-Regelung in der Stadt bleibt weiter aufrecht, ebenso wird der Gaisberg über das verlängerte Osterwochenende für den Individualverkehr gesperrt. Die Öffnung der städtischen Sportanlagen ist weiterhin kein Thema. Stadtchef Preuner stellte am Dienstag Unterstützung für Unternehmen und Betriebe in Aussicht, die schwer unter der Coronakrise leiden. Neben der Reduktion des Mietzinses für die Mieter von städtischen Geschäftslokalen wird die Stadt etwa die Standgebühren der Marktfieranten für die nächsten zwei Monate aussetzten oder die Kommunalsteuer in Härtefällen stunden.
„Mögliche zweite Erkrankungswelle“
Insgesamt habe die Stadt Salzburg die Corona-Krise bisher verhältnismäßig gut überstanden. Der Leiter des Krisenstabs, Michael Haybäck, meldete am Dienstag 127 Erkrankungsfälle, davon seien 41 Patienten bereits wieder genesen, sieben Personen von auswärts und zwei verstorben. Er warnte allerdings vor einer möglichen zweiten Erkrankungswelle, die die Stadt wohl schwerer treffen würde.
Solange es keine medizinischen Antworten auf Infektionen mit SARS-CoV-2 in Form von Impfungen oder Medikamenten gebe, seien jederzeit drastische Maßnahmen möglich. So könnten bei einem starken Neuanstieg der Infektionszahlen auch ganze Straßenzüge oder Stadtteile unter Quarantäne gestellte werden. Als mögliches Problem sah Haybäck auch die Nähe zu Bayern. „Wir müssen auf jeden Fall eine erneute Einschleppung der Krankheit über die Grenze hinweg verhindern. Dort steigen die Zahlen nämlich noch stark an.“
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