Die Matura 2020 wird bestimmt in die Geschichtsbücher eingehen, denn es wird eine Art Light-Version geben: also nur schriftliche und keine sonst vorgeschriebenen zusätzlichen mündlichen Prüfungen. Wie Recherchen der „Krone“ ergeben haben, wird es bis Ende des Semesters Schularbeiten nur noch in jenen Fächern geben, in denen auch maturiert wird. Wer jetzt, aufgrund von Corona, die Prüfung nicht machen kann oder will, hat die Möglichkeit, diese im Herbst nachzuholen. Dann allerdings nicht mehr zu den vereinfachten Bedingungen, sondern im gewohnten Modus.
Rund 42.000 Schüler bereiten sich derzeit auf die Matura vor. Dass es heuer keine Prüfung wie in den vergangenen Jahren wird, steht schon seit Längerem fest. Schülervertreter fordern bereits einen Abschluss ohne Prüfung, so manche Lehrergewerkschafter sind überhaupt für die Absage der Matura, so wie es bereits in Frankreich und auch in Großbritannien geschehen ist. Dort sind die entsprechenden Abschlusstests in den Schulen, baccalauréat und A-Level, bereits gestrichen.
Ministerium gibt am Mittwoch eine Pressekonferenz
Davon will jedoch das heimische Bildungsministerium offiziell nichts wissen. Unterrichtsminister Heinz Faßmann betonte schon mehrmals, dass die Matura auf jeden Fall stattfinden werde, frühestens Mitte Mai, vermutlich aber etwas später.
Keine angenehme Situation
Weder für Schüler noch für Lehrer ist dies eine leichte oder angenehme Situation. Die einen müssen sich ohne regulären Unterricht vorbereiten und wissen noch dazu nicht, wann es tatsächlich ernst wird. Die anderen sind angehalten, kulant zu agieren und nicht allzu streng zu benoten. Allerdings: Niemand wird sich später rechtfertigen wollen, dass die Matura geschenkt gewesen und das Ergebnis nichts wert sei. Das Corona-Schuljahr ist eine Gratwanderung, der Spagat zwischen zu leicht und zu schwer, zu viel und zu wenig wird nicht einfach zu schaffen sein.
Faßmann will am Mittwochvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz über Aktuelles zur Matura, den Lehrabschlussprüfungen und den Hochschulen informieren.
Kronen Zeitung
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