Gleich einmal mit der Tür ins Haus: „Es besteht die Gefahr großer Kollateralschäden. Etwa von lebensgefährlichen verschleppten Herzinfarkten, weil die Menschen mit starken Brustschmerzen daheim sitzen.“ Petra Preiss ist die Präsidentin der Kärntner Ärztekammer und weiß, wovon sie spricht. Etwa: „Was einen sonst krank macht, kann einen auch in Coronazeiten krank machen.“
Allerdings gibt es da ein echtes Problem und das ist der Schutz jener Mediziner, die ihre Ordinationen offenhalten. Die Chefin der Kärntner Ärzte: „Wir würden uns eine Maskenpflicht für Wartezimmer und Ordinationen wünschen.“ Es sei ziemlich unverständlich, warum es eine solche zwar für Supermärkte und Öffis gebe, nicht aber für Ordinationen. Noch dazu, wo geeignete Schutzausrüstung für Ärzte ohnehin Mangelware sei, so Petra Preiss. Eine derartige Maskenpflicht fordert auch die Landespolitik.
Aber sind die Ordinationen überhaupt offen? „Nicht alle, aber fast alle“, dementiert die Standesvertreterin Eindrücke, wonach viele Ärzte ihre „Ordis“ geschlossen hätten. „Aber vor allem die Fachärzte haben ein großes Problem, es geht niemand zum Arzt. Die Kollegen sitzen in den Praxen und warten. Manche Kollegen haben ihr Personal daher in Kurzarbeit geschickt.“
Starke Rückgänge der Patientenfrequenz
Szenenwechsel hin zu den Kärntner Landesspitälern. Der Chef der Kabeg, also der Krankenhausholding, Arnold Gabriel, kann ähnliches berichten wie Preiss: „Es gibt in manchen Abteilungen starke Rückgänge der Patientenfrequenz. Das geht bis zu 70 Prozent.“ Betroffen seien da vor allem die Orthopädie, die Allgemeine Chirurgie und die Augenabteilung. Was wohl auch daran liegt, dass dem Epidemiegesetz folgend nicht akut nötige sowie planbare Eingriffe verschoben wurden, etwa Katarakt- oder Hüftoperationen.
Auch Kabeg-Chef Gabriel appelliert an die Kärntner: „Warten sie aus Sorge vor dem Virus nicht zu, wenn sie ein gesundheitliches Problem haben.“ Man könne den Weg ins Krankenhaus ohne Sorge vor einer Infektion antreten. „Eine solche ist auszuschließen.“
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