Der US-Luftfahrtkonzern Boeing hat an seinem Passagierflugzeug 737 Max, das nach zwei Abstürzen mit mehr als 340 Todesopfern nicht mehr starten darf, zwei weitere Software-Fehler entdeckt. Der Hersteller will sie beheben, betont aber, dass sie nie im Flugbetrieb aufgetreten seien.
Schon die beiden verheerenden Abstürze im Oktober 2018 und März 2019 gingen auf Probleme mit der Software des Flugzeuges zurück. Wie sich nun herausstellt, hat Boeing aber noch mehr Software-Probleme an dem Jet entdeckt, die repariert werden müssen, bevor er wieder in Dienst gestellt wird.
Wie der Hersteller gegenüber Reuters betont, seien die beiden nun entdeckten Fehler nie im Flug aufgetreten. Potenziell problematisch sind sie trotzdem: Einer der Fehler kann dafür sorgen, dass im Landeanflug der Autopilot ausfällt, der andere könnte dazu führen, dass der Flieger ohne Zutun des Piloten steigt oder sinkt.
Abstürze waren Folge eines Software-Fehlers
Im Oktober 2018 stürzte in Indonesien eine 737 Max mit 189 Passagieren ab, im März 2019 kam es in Äthiopien zu einem Absturz mit 157 Toten. Die Unfälle, die zum Flugverbot führten, gingen auf Fehler in der Steuerungs-Software zurück. Ein Fehler im Programmcode sorgte dafür, dass der Jet im Flug automatisch die Nase nach unten richtete, auch wenn die Piloten verzweifelt versuchten, gegenzusteuern.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA stieß bei ihren Ermittlungen auf „verstörende E-Mails“ aus dem Unternehmen, der damalige Boeing-Chef Dennis Muilenburg trat einige Monate nach den Abstürzen zurück. Seither kämpft Boeing darum, die Probleme mit der 737 Max in den Griff zu bekommen. Mit mäßigem Erfolg: Der Bau des Flugzeugs wurde bereits vor Bekanntwerden der neuen Software-Fehler eingestellt. Der Flugzeugbauer steckt derzeit tief in den roten Zahlen.
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