"Alle 21.999 Lose wurden verkauft. Die Verlosung findet am 17. August 2010 statt. Allen Loskäufern viel Glück!", vermeldet seit Kurzem recht lapidar die firmeneigene Homepage Karl Rabeders im Internet. Karl Rabeders Idee, seine Villa zu verkaufen und sein Luxusleben hinter sich zu lassen, zog große mediale Kreise im In- und Ausland. Doch trotz dieser gewaltigen Medienpräsenz verlief der Losverkauf über weite Strecken schleppend. Mehrmals musste der Termin für die Ziehung verschoben werden. In zwei Wochen soll sie nun im Haus in Telfs stattfinden.
"Hab' noch nie so viel in meinem Leben gearbeitet"
Eineinhalb Jahre hat Karl Rabeder auf diesen Termin hingearbeitet. "Ich war schon als Unternehmer gewohnt, dass nicht immer alles glattläuft. Die Hausverlosung und parallel dazu der Aufbau des Mikrokreditunternehmens waren sehr zeitintensiv. Ich hab' noch nie so viel in meinem Leben gearbeitet", berichtet der gebürtige Oberösterreicher, der ein Vermögen mit Wohnaccessoires gemacht hat.
Schritt für Schritt trennt er sich seit 2004 vom Reichtum, "um in Zukunft ein Leben in Bescheidenheit zu führen". Er gründete eine Organisation namens "MyMicroCredit". Sie soll helfen, die Armut in Ländern der Dritten Welt zu bekämpfen, in denen die Menschen mit Kleinkrediten versorgt werden, damit sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können.
Villa 1,52 Millionen Euro Wert
Doch zurück zur Luxusvilla in Telfs. "Ein Verkauf wäre sicher der einfachere Weg gewesen, aber die Verlosung hat die Idee der Mikrokredite einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht." 1,52 Millionen Euro ist die Villa laut Gutachten wert. Aus den Losverkäufen flossen aber knapp 2,2 Millionen Euro auf das Treuhänderkonto. "Sollte abzüglich der 12% Glücksspielsteuer und aller anderen Kosten etwas übrigbleiben, wird es an gemeinnützige Einrichtungen gespendet", sagt Rabeder.
Miss Tirol 2009, Christina Keil, wird die Ziehung in Telfs unter Aufsicht von Notaren und Medien vornehmen. Losbesitzer dürfen nicht anwesend sein. Übrigens: 85 Prozent von ihnen kommen aus Deutschland, nur 10 % aus Österreich!
von Philipp Neuner, Tiroler Krone
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