Hofer verärgert

AUA: Angeblich bis zu 800 Millionen Staatshilfe

Österreich
08.04.2020 18:44

Die Lufthansa-Tochter AUA verhandelt derzeit mit der österreichischen Bundesregierung über mögliche Staatshilfen zur Bewältigung der Corona-Krise. Am Mittwoch berichtete der ORF, dass es sich dabei nicht „nur“, wie am Dienstag bekannt wurde, um kolportierte 500 Millionen, sondern sogar um 800 Millionen Euro handeln soll. Für FPÖ-Chef Norbert Hofer wäre eine solche Staatshilfe für die AUA „unverständlich“: „Das einzig Österreichische an der AUA ist das rot-weiß-rote Heck.“

Die deutsche Lufthansa zahlte 2008 einen symbolischen Cent pro Aktie für die 41,6 Prozent Staatsanteile der AUA. Die Republik Österreich übernahm dafür 500 Millionen Euro Schulden der Fluggesellschaft. Laut Hofer brauche es im Falle von österreichischen Staatshilfen mehr als „bloße“ Standortgarantien: „Wenn Österreich mit Geld aushilft, dann ist eine Beteiligung der Republik an der AUA die einzig denkbare Gegenleistung.“

FPÖ-Chef Norbert Hofer (Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)
FPÖ-Chef Norbert Hofer

Hofer: „800 Millionen für deutsche Airline“
„Wir sehen seit Wochen, wie die heimischen Wirtschaftsbetriebe ums Überleben kämpfen. Diese werden mit Kurzarbeit und Durchhalteparolen homöopathisch unterstützt“, so Hofer. Diese Betriebe könnten die nun zur Diskussion stehenden 800 Millionen „für eine deutsche Airline“ sehr gut brauchen.

Prominente österreichische Ökonomen sprachen sich am Mittwoch ebenfalls für einen Staatseinstieg bei der AUA aus, für den Fall, dass die Staatshilfen wirklich ausgezahlt werden sollten. „Ich halte es für richtig, dass der Staat bei großen Unternehmen für Staatshilfen auch eine Aktienbeteiligung bekommt“, sagte etwa der Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Felbermayr.

„Es kann sich hier nur um eine grobe Schätzung handeln“, sagte AUA-Sprecher Peter Thier zu den kolportierten 800 Millionen Euro. Wie viel Staatshilfe genau notwendig sei, hänge davon ab, wie lange die Flugzeuge auf dem Boden bleiben.

Standortgarantie als Gegenleistung für Staatshilfe?
„Es gibt die Gewissheit, dass die AUA nicht wieder in der gleichen Form aus der Krise herausfliegen wird können, wie sie hineingeflogen ist“, sagte Thier der „Zeit im Bild“. Im Gespräch ist laut dem Fernsehbericht, dass die AUA-Mutter Lufthansa im Gegenzug für eine Staatshilfe eine Standortgarantie abgibt.

(Bild: APA/dpa/Boris Roessler)

AUA-Chef: „Fliegen in eine andere Welt“
Der AUA-Vorstandsvorsitzende Alexis von Hoensbroech schrieb indes auf Twitter, dass die Welt nach der Corona-Krise eine andere sein würde. „Die Menschen werden wieder reisen, aber weniger.“ Überhaupt würden sich die Wirtschaft und der Tourismus insgesamt ändern.

Am Dienstag hieß es von der AUA nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, man stehe erst am Anfang der Gespräche. Summen bestätigte die Fluglinie weder am Dienstag noch am Mittwoch.

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