Hunderte Helfer aus der Ukraine dürfen jetzt wegen des Coronavirus nicht in das Eferdinger Becken in Oberösterreich. Die heimischen Freiwilligen sind allerdings über ganz Österreich verstreut, deswegen kaum einsetzbar. Die Zeit zum Bewässern drängt, die Produzenten sind mit den Nerven am Ende.
„Unsere Nerven sind am Ende. Wir müssen zusehen, wie unsere harte Arbeit den Bach runtergeht“, faucht Ernst Aschauer, Sprecher der Fachgruppe Erdbeeren im Obst- und Gemüseverband. Der Grund sind die fehlenden Erntehelfer, die aktuell die Vorarbeit für die Einbringung der Früchte im Mai leisten sollten. Statt 20 Helfer hat Aschauer aktuell nur vier auf seinem Hof in Hartkirchen.
200 Hektar betroffen
Bei der Ernte selbst werden dann je Betrieb mehr als 100 Personen benötigt. Den anderen fünf großen Erdbeer-Produzenten im Eferdinger Becken ergeht es ähnlich. Das Problem: Diese Handvoll Betriebe mit gesamt 200 Hektar beliefern den Großteil der heimischen Supermärkte. Gibt es keine Helfer, bleiben die Erdbeer-Regale in der Handelsketten heuer leer. Dann bleibt ein geringer Teil der Direktvermarkter zu wohl erhöhten Preisen.
Erntehelfer meist aus der Ukraine
Knapp drei Viertel aller 600 Erntehelfer sind Frauen aus der Ukraine, die aktuell wegen der Corona-Krise nicht einreisen dürfen. „Wir bräuchten einen zeitlichen Korridor, in dem die Leute zu uns kommen können. Wenn sie einmal am Hof sind, sind sie in einer Art Quarantäne“, sagt Aschauer. Bisher gibt es aber keine politische Lösung.
100 Leute fehlen
Aber die Zeit drängt massiv. Aktuell fehlen rund 100 Leute, die etwa die Felder bewässern. „Irgendwann ist es einfach zu spät“, weiß Aschauer. Die Tausenden Österreicher, die sich als Erntehelfer beworben haben, sind schwer einsetzbar. Diese sind über Österreich verstreut, die Arbeit beginnt aber bereits um 5 Uhr früh.
Markus Neißl, Kronen Zeitung
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