Der Weltranglisten-Dritte Dominic Thiem erlebt die ruhigste Zeit seiner Karriere. Im „Krone“-Interview plaudert der 26-Jährige über den Alltag, eine neue Leidenschaft und seine große Liebe zum Tennis.
„Krone“:Endspiel bei den Australian Open, Viertelfinale in Rio. Vor Indian Wells Abbruch der Saison. Corona wirbelt auch die Tenniswelt durcheinander.
Dominic Thiem: Komplett! Ich hätte mir nie gedacht, dass das weltweit so ausufern würde. Während der Australian Open hab ich die Problematik in China miterlebt, die argen TV-Bilder hab ich noch im Kopf. Nur wenige Wochen später war davon die ganze Welt betroffen.
Wie sieht dein Alltag aus?
Alles extrem ruhig. Ich bin eigentlich nur daheim, halte mich mit Fitness ein bisschen fit. Tennis gibt es momentan keines. Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, gehe ich laufen oder spazieren. Umso mehr checke ich dann, in welch schönem Land wir leben. Österreich ist ein echtes Paradies. Und die Bevölkerung extrem diszipliniert, alle nehmen das Virus-Problem ernst, halten sich an die Vorgaben. Imponierend!
Wie sehr gehen dir die Turniere und Matches ab?
Natürlich extrem! Ich erlebe definitiv die ruhigste Zeit meines Lebens. Kein strukturiertes Training, kein Druck, keine Herumfliegerei. Und keine sportlichen Aufgaben. Nicht einmal als Teenager hatte ich so wenig Stress. Die Situation ist natürlich kurios. Man ist körperlich zu 100 Prozent fit, fühlt sich bereit, weiß aber nicht, wann es wieder losgeht. Laut Plan starten wir wieder Mitte Juli. Hoffentlich passt dann alles. Ich vermisse die Herausforderungen, den Vergleichskampf.
Wie pflegst du deine sozialen Kontakte?
Freunde treffe ich natürlich keine, aber ich telefoniere viel, schreibe Nachrichten via WhatsApp. Wir hatten ein paar lustige Abende, wo wir gemeinsam PlayStation gespielt haben. Mit Fußballern, Tenniskollegen und alten Freunden. Da haben wir alle gemeinsam über Headsets kommuniziert, hatten viel Spaß. Eine gelungene Ablenkung. Unfassbar, wie man solche Kleinigkeiten dann schätzt.
Peter Moizi, Kronen Zeitung
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