Notstand ausgerufen
Coronavirus: Bereits 5000 Fälle in Japan
In Japan hat die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen die Marke von 5000 überschritten. Hinzu kommen rund 700 Kranke, die sich an Bord eines Kreuzfahrtschiffes befunden hatten. Rund 110 Tote sind in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zu beklagen.
In Japan sind die Maßnahmen zwar nicht so rigoros wie in anderen Ländern. Trotzdem sind die Zahlen wesentlich niedriger als etwa in den meisten europäischen Ländern. Analytiker werfen der Regierung in Tokio vor, deutlich weniger auf SARS-CoV-2 zu testen als andere Länder.
Am Dienstag hatte Regierungschef Shinzo Abe den Notstand für den besonders betroffenen Großraum Tokio sowie einzelne andere Provinzen ausgerufen. Rund 56 Millionen Menschen - etwa 45 Prozent der Gesamtbevölkerung - in Tokio, den Nachbarprovinzen Chiba, Kanagawa und Saitama sowie in den Provinzen Osaka, Hyogo und Fukuoka sind aufgerufen, bis 6. Mai möglichst zu Hause zu bleiben, berichtet die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Die Olympischen Spiele wurden erst Ende März verschoben und sollen bis Sommer 2021 stattfinden. Das Olympische Feuer wird vorübergehend auch nicht mehr öffentlich gezeigt.
Video: Olympische Sommerspiele in Tokio abgesagt
Weitere Provinzen fordern Maßnahmen
Am Donnerstag forderte die Provinz Aichi von der Zentralregierung, auch dort den Notstand angesichts steigender Infektionszahlen auszurufen. Aichi ist die Heimatprovinz des japanischen Autoriesen Toyota. Am Freitag wolle man auf eigene Faust einen Notstand ausrufen und die Bürger bitten, abgesehen von nötigen Besorgungen möglichst zu Hause zu bleiben.
Die im Zuge des Notstands erfolgten Aufforderungen der Behörden bedeuten in Japan jedoch keine harte Abschottung wie etwa in Frankreich. Weder kann bei Missachtung der Behördenaufforderungen bestraft werden, noch können Firmen gezwungen werden, die Arbeit einzustellen. Tatsächlich gehen weiter viele zur Arbeit, weil ihre Unternehmen kein Home-Office anbieten oder dies nicht möglich ist.
Ein möglicher Impfstoff gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 wird derzeit intensiv an Tieren getestet.
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